Gestern gab es bei mir unter anderem die lang vor mir hergeschobene Fortsetzung von
Machete und ehrlich gesagt kann ich die schlechten Wertungen absolut nicht verstehen, denn
Machete kills ist ein ganz eindeutiger Vertreter des Exploitationfilms.
Exploitationfilm (von engl. exploitation → „Nutzbarmachung“ oder auch „Ausbeutung“) ist eine kategorisierende Bezeichnung für Filme, die reißerische Grundsituationen ausnutzen, um mittels der exploitativen Darstellung vornehmlich von Sex und Gewalt über die damit erreichten Schauwerte affektiv auf den Zuschauer zu wirken.
Insbesondere im Film zeigt sich ein komplexes System von Zweitverwertungen mit fließenden Grenzen vom Schund bis hin zum kulturellen Gegenentwurf. Die 1960er-, 1970er- und 1980er-Jahre waren die Blütezeit des sogenannten Exploitationfilms im Kino. Zu diesen Filmen rechnet man kostengünstig produzierte Filme, die auf den Erfolgswellen erfolgreicherer „Sandalenfilme“, Western, Polizei-, Sex- und Horrorfilmen mitschwimmen wollten. Exploitation-Produktionen besaßen folglich meist vergleichsweise geringe technische und schauspielerische Standards.
Quelle: Wikipedia
Und schon gleich zu Beginn des Films zeigt Rodriguez, dass er mit dem (Fake?) Trailer zu
Machete Kills Again … In Space! genau das vorhat:
[youtube]http://youtu.be/Pa3nphhMI3k[/youtube]
Wer danach noch Logik vom Hauptfilm erwartet, der sitzt mehr als eindeutig in der falschen Vorstellung. Und so meuchelt sich Machete durch eine zusammengeklaubte Story, mal mit und mal ohne Machete durch Horden von Bösewichtern. Dabei fährt Rodriguez wirklich alles auf, was es so an schlechten Klischees für so ein billiges Trashmovie nur gibt: Sex, Gewalt, absurde Storytwists, fehlende Logik, flache Gags und einen einsilbigen Helden gepaart mit deftigen Splattereinlagen.
Ja an sowas muss man schon Spaß haben können, ansonsten wird der Film wohl definitiv zur Folter. Rodriguez schafft es meiner Meinung nach aber sogar seinen Erstling köstlich zu persiflieren und mit Mel Gibson wohl einen der größten Bondbösewichte für den Film zu verpflichten. Nur Christopher Walken himself hätte die Rolle wohl besser spielen können.
Ist
Machete kills nun der bessere Machete? Diese Frage muss man ganz klar verneinen. Er ist eine solide Fortsetzung die vieles nochmal verwurschtet und nur noch mal absurder darstellt. Da sich der Film aber zu keiner Zeit ernst nehmen will, ist das auch in Ordnung, wobei bei dem x-ten abgetrennten Kopf oder Gliedmaßen ist die Luft dann einfach auch mal raus und man ist kurz vor so etwas wie Gleichgültigkeit. In genau diesem Moment baut Rodriguez irgendeine Abstrusität ein und reißt das Ruder nochmal rum, aber der Nachgeschmack bleibt.
Alles in allem erhält
Machete kills von mir
7/10 abgetrennte Köpfe und ich freue mich auf den Wechsel der Location ins All mit blauer Lasermachete.