Die Serie hatte die besten HBO Quoten einer ersten Staffel seit Six Feet Under und ich kann den Hype darum nicht verstehen, denn bis auf die schauspielerischen Schauwerte kommt die Serie meines Erachtens im Gesamten nicht über Mittelmaß hinaus. Ich würde sogar behaupten wenn statt den beiden Filmstars, hier zwei No-Name-Akteure ihren Dienst verrichtet hätten, dann hätte das mit großer Sicherheit kaum ein Medienecho gegeben.
Im Nachhinein ist es nicht einmal der langsame Erzählfluss und der vor sich hinsiechende Spannungsbogen, sondern das dreiste Abkupfern der philosophischen Monologe und der rituellen Morde aus Hannibal, dass mich am Meisten stört. Sicherlich ist der Fokus hier ein anderer, denn dem ganz ahnungslosen Zuschauer wird erst in Folge 7 bewusst, wer der Mörder ist, allen anderen schon wesentlich früher, aber die Parallelen sind unübersehbar. Nur das Hannibal spannender, schneller und brutaler daherkommt, ohne sich solch billigen Klischees wie hier in Folge 8 zu sehen, bedienen muss, um noch das Ruder rumzureißen. Zumindest aber war meines Erachtens Folge 8 auch die einzig wirklich gute Folge, denn da passte zumindest mal der Spannungsbogen und das Tempo. So hätten sie mal alle Folgen nach gestraffter Einführung der Protagonisten gestalten sollen.