Nordkorea

PSN-Name: chrizeliq
#1
Schon laenger interessiere ich mich fuer das Thema Nordkorea. Es ist eines der wenigen Laender auf der Erde, die so stark und nahezu komplett von der Aussenwelt abgeschnitten sind. Die meisten Menschen leben in Armut und werden nahezu staendig ueberwacht oder koennen von jedem anderen angezeigt werden. Kleinste Vergehen wie das schlecht Reden ueber den Fuehrer, oder das anhoeren von Suedkoreanischem Radio fuehrt zur Deportation, meist der ganzen Familie, in ein Konzentrationslager, wovon es in Nordkorea verteilt mehrere gibt. Dort muessen die Gefangenen Zwangsarbeit z.B. in Bergwerken oder Fabriken leisten.



Andere Vergehen fuehren zu Exekutionen die oft oeffentlich, haeufig in Stadien oder Schulen vor jungen Schuelern gemacht werden um alle abzuschrecken. Das ganze Land lebt in staendiger Angst und hungert, und das einzige was Kim Jong-un und die hohen Raenge noch oben haellt ist die Angst der Bevoelkerung und die skrupellose Ausloeschung eines jeden Kritikers. Absolut Krank.

Dass das Land kaum entwickelt ist sieht man selbst am Nachthimmel, wo es nahezu komplett dunkel ist.



Demgegenueber liegt Suedkorea, eines der modernsten und wirtschaftlich erfolgreichsten Laender in Asien. Samsung, LG, Hyundai etc. sind alles Suedkoreanische Unternehmen. Bei Suedkorea fallen mir auch so Sachen ein wie der Film-Klassiker Oldboy oder den 2012 Chart-Hit Gangnam Style. Dieses Land hat also echt Einfluss auf die Welt, und dafuer gerade mal 50 Millionen Einwohner. (Nordkorea hat 24 Millionen Einwohner)



Ich habe gestern auf YouTube eine sehr interessante Dokumentation ueber die aktuelle Lage in Nordkorea gefunden, kann ich sehr empfehlen.

[ame]http://www.youtube.com/watch?v=LnBUDYQxhaw[/ame]

Langsam aber sicher ist zu erkennen, dass das Volk zweifelt. Aehnlich wie damals in der DDR werden westliche Medien und Geraete durchgeschmuggelt. Wenn die Menschen und auch die Soldaten am Regime zweifeln, dann kann ein Regime auch ganz schnell zugrunde gehen. Das haben wir in den letzten Jahren ja jetzt schon oefters gesehen. Insofern bin ich echt gespannt und ich hoffe sehr, dass wir in den naechsten 10 Jahren eine Wiedervereinigung von Korea sehen werden. Was denkt ihr dazu?
 
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PSN-Name: AngelVsMadman
#2
Wäre die erste Wiedervereinigung, die beide Regierungen nicht toll finden.
Eine "Wiedervereinigung" durch den Norden käme nur durch eine Militäraktion zustande und die kann man sich nicht leisten.
Würde aber der Norden zusammenbrechen, wäre die Wirtschaft im Süden erstmal im Arsch.
War schon für Deutschland kein Zuckerschlecken, aber da war die aufgelöste Seite nicht so entwicklungstechnisch weit hinten wie Nordkorea.
Muss ja irgendwer bezahlen den Spaß und das würde Südkorea einiges kosten, selbst mit massiver Hilfe aus dem Ausland.
Man müsste hier quasi ein ganzes Land von Grund auf neu aufbauen. Infrastruktur, Technik, ärztliche Versorgung, Bildung, usw.
 
#4
1.000.000 Soldaten in Form von regulären Streitkräften auf Stand der 60er Jahre. Nicht sehr erfolgversprechend. Zudem ist nicht bekannt auf welchem technischen Stand sich die Militärmaschinerie des Landes befindet.

Eine Wiedervereinigung nach Deutschen Vorbild ist wohl ausgeschlossen. Das Thema wird aber
in der Forschung behandelt und Deutschland ist da nicht grade das Best-Practise Beispiel.

http://en.wikipedia.org/wiki/Korea_Institute_for_National_Unification

Spannende Situation. Muss für die Bürger aber wohl ziemlich schrecklich sein:
http://www.spiegel.de/kultur/tv/cam...-der-hoelle-nordkoreas-auf-arte-a-956833.html
 

Kyrill

Held vom Erdbeerfeld
#5
mojo sagte:
Putin anektiert es einfach.
1 Million Soldaten sidn nicht zu unterschätzen.
In CQC ja aber wir, im Gegensatz zu Nord Korea, führen den modernen Rüstkrieg aus dem 21. Jahrhundert. Wenn die nur einen Finger zucken, bombt die USA N.K. in die Steinzeit zurück.

Erinnert euch an die Großoffensive als N.K. das Maul zuweit aufgerissen hat… wie schnell war das US-Militär vor deren Haustür..? Die hantieren dort noch mit Waffen herum, die bei uns schon lange im Museum steht.

Ihre "Langstreckenraketen" können die in der Pfeife rauchen.

Der kleine Bengel, den die Führung nennen, will nur Aufmerksamkeit. Er sollte lieber schnell realisieren, dass er ein Volk zu führen hat und nicht mehr im Sandkasten spielt. Mit Größenwahn kommt der Kerl nicht allzu weit...
 
PSN-Name: chrizeliq
#6
Wiedervereinigung ist sicher schwierig, vor allem sind auch die Zahlen der Menschen im Vergleich zu BRD/DDR viel krasser:

62,7 Millionen BRD / 16,4 Millionen DDR
50 Millionen Südkorea / 24 Millionen Nordkorea

Die Verhaeltnisse sind da schon viel groesser. Und dann natuerlich die noch viel staerkeren Wirtschaftlichen Unterschiede.

Vielleicht muesste eine Wiedervereinigung mit Nordkorea nicht von heute auf morgen gemacht werden, sondern ueber einen sehr langen Zeitraum... mit einer Art demokratischen Regierung die ueber 20 Jahre versucht das Land fuer eine Wiedervereinigung fit zu machen mit internationalen Hilfen.
 
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PSN-Name: Steiner84
Spielt gerade: auf Zeit
#7
nächstes mal gibts nen ironie disclaimer
;)

---------- Beitrag um 17:53 Uhr hinzugefügt ---------- Vorheriger Beitrag um 17:52 Uhr ----------

chrizel:
kannste vergessen.
wenn die wirklich mal mitkriegen was los ist und du eine "Befreiung" dort einleitest brechen alle Dämme.
 

Kyrill

Held vom Erdbeerfeld
#10
Ja gut…China sprengt jeden Rahmen. ;)


Es gibt auch viele extreme Ansichten unter der Bevölkerung von N.K.

Der Teil der auch Familie im Süden hat, dürfte da eher die Minderheit bilden.
Habe aber in dem Fall auch keine tatsächlichen Fakten um meine Aussage zu festigen…
Schwer sowas einzuschätzen...
 
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PSN-Name: AngelVsMadman
#11
@Kyrill
Du vergisst da einige Faktoren. Die USA können nochsoviel mit den Säbeln rasseln, wenn NK wirklich auf Krieg sein sollte, verursacht das eine ziemliche Kettenreaktion in Asien, von der die ganze Welt betroffen ist. Zuviele Waren werden dort dank Billigstlohn produziert und wenn sich da mal die Leute den Kopf einschlagen, spielen nicht nur die Börsen verrückt.
Und selbst wenn die Amis das (und da sind wir in einem SEHR SEHR unwahrscheinlichen Szenario) militärisch eingreifen wollten, würde das bei so einer starken Armee selbst für eine so gut ausgestattete Truppe wie sie die Amis haben Verluste bedeuten (jedenfalls nicht wie der Schnellsieg im Irak), wenn NK wirklich nur ein paar Atombomben hat, sogar noch schlimmer.

ABER da redet ihnen China schon vorher ins Gewissen. Die wollen auch kein Geballer das ihrer Wirtschaft schadet.

Was auch die Zukunft für das Land bereithält, schön wir kein Szenario.
 
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PSN-Name: BillMorisson
Spielt gerade: FF VII Remake
#12
Eines der Hauptprobleme ist, dass die Regierung Bush Anfang der 2000er die politische Annäherung, die die Regierung Clinton Ende der 90er Jahre schon erreicht hatte, mit der dämlichen Axis of Evil Politik völlig zunichte gemacht hat. Kurze Zeit später kam dann der völkerrechtswidrige Angriffskrieg gegen den wehrlosen Irak und das war der Punkt, an dem Kim Jong Il endgültig die Überzeugung gewonnen hat sich atomar aufrüsten und nach außen hin abschotten zu müssen um weiter an der Macht zu bleiben. Bis dahin waren schon einige kleinere Erfolge in der Kommunikation und Annäherung zwischen Nord- und Südkorea erfolgt.

Heute gibt es quasi keine Lösung, weder Südkorea (auch der Großteil der südkoreanischen Bevölkerung nicht) noch das Kim Regime sind an einer Wiedervereinigung interessiert. Für Südkorea würde es extreme Einschnitte bedeuten, weit schlimmer als damals zwischen der BRD und der DDR. Kim Jong Un wird niemals freiwillig abdanken und eine militärische Intervention ist ebenfalls sehr unwahrscheinlich. Das einzige was Kim stürzen könnte wäre das eigene Volk, aber das ist so extremst unterdrückt, eingeschüchtert und indoktriniert, dass auch diese Option im Moment eher unwahrscheinlich ist.
 
Zuletzt editiert:
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Spielt gerade: perl(pc); div. KOFs (ps3); GT6(ps3); sfIV(div.);
#14
In CQC ja aber wir, im Gegensatz zu Nord Korea, führen den modernen Rüstkrieg aus dem 21. Jahrhundert. Wenn die nur einen Finger zucken, bombt die USA N.K. in die Steinzeit zurück.[...]
halte ich persönlich für eine grobe fehleinschätzung. die amerikanische militärmaschienerie gerät gerade in diesen ungleichen kriegen oft an ihre grenzen.

korea wurde schon einmal stark unterschätzt (wenn auch nicht zuletzt dank chinesischer unterstützung; der koreakrieg wird nicht umsonst eher stiefmütterlich behandelt. es war eine grandiose niederlage (naja eher ein pat zu gunsten der kommunisten, wenn man aber den materialeinsatz vergleicht und wie derbe dort strategisch versagt wurde, kann man von einer niederlage des westens sprechen) auch wenn der technologische unterschied jetzt wesentlich krasser ist. angebrachter sind vergleiche mit afghanistan: ähnlcihe topographie und "soziale verhältnisse" (in beiden fällen dürfte der wirklich kampfbereite kern eher klein sein. der lebensstandard der bevölkerung ist eher gering. was aber auch heißt: man hat nicht viel zu verlieren)). auch in a. wurden ohne nennenswerten erfolg ganze berge in großflächenbombardement eingeebnet und der erfolg war minimal. die scheu vor verlusten und seltsame vorstellungen (stichwort versorgung der truppe und aufrecht erhaltung der moral => siehe vietnam, nur 1/10 der eingesetzten us-soldaten waren frontkämpfer, der rest versorgung, logistik, pioniere. ich schätze das verhältnis dürfte sich erher verschlechtert als verbessert haben) der westl. streitkräfte tun ihr übriges. davon ganz abgesehen: wer weiß von uns wie eng die verpflechtungen zwischen südkorea, china, vietnam und co mit nordkorea sind (der kapitalismus nährt sich nunmal gern von schwächeren, sieht man gut am heutigen zustand afrikas aber auch historisch am verhältnis brd<->ddr) fakt ist eins alle umliegenden länder dürften von billig in korea gefertigten waren profitieren. es dürfte mehr gründe als nur "angst der bevölkerung" geben, dass dieses fragwürdige staatengebilde noch exitsiert. immerhin hat sich da seit ende der 70er nicht viel getan

auch: mir ist durchaus bewusst das der irak hier nicht ganz in meine "argumentationslinie" passt
 

Planet

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PSN-Name: PlanetJumble
#16
Bei solchen "News" werde ich immer sehr skeptisch. Ich glaube zwar nicht, dass es ein ganz normales Land mit ganz normalen Lebensumständen ist, aber ebensowenig glaube ich, dass die Medien hierzulande (nicht nur) über dieses Land neutral und agendafrei berichten.
 
#19
Sehe das so wie toryu ;)

Man mag auf dem Papier einen Krieg durch teschnischen Fortschritt gewinnen, aber einfach so über NK hinwegfegen könnten die USA wohl nicht. Vietnam ist hier ein sehr gutes Beispiel. Die Frage ist dann ausserdem: haben die NK Militärs mehr Angst vor Kim Jong oder vor dem "Feind". Trifft ersteres zu würde das ein extrem zäher, brutaler und für die US Soldaten zermürbender Krieg werden.

Hoffen wir dass es so weit nicht kommt. Irgendwas muss da die nächsten Jahre passieren, ganz klar, aber dann muss das vom Volk aus gehen. Schwierig bei einer solchen Diktatur, aber machbar.
 
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