"Eine Sprecherin der Stadt sagte, das Ordnungsamt werde die Entwicklung genau im Blick behalten. Der Krisenstab der Stadt werde darüber beraten. Vor allem mit Blick auf den kommenden Sonntag, der verkaufsoffen sein soll."
Das wird sich so dermaßen rächen in den nächsten zwei Wochen. Ich fürchte, der nächste Lockdown wird italienische Ausmaße haben.
ntv.de
Drosten
schreibt auf Twitter, als er vor einer Woche in seinem
NDR-Podcast darüber gesprochen habe, sei ihm noch nicht klar gewesen, "wie sehr die gültigen Distanzierungsmaßnahmen jetzt von allen Seiten infrage gestellt werden". Das Problem sei, dass sich die Menschen durch kaum belegte oder leere Intensivstationen in falscher Sicherheit wiegten. "Ich habe den Eindruck, dass seit dem vergangenen Mittwoch eine Diskussion entstanden ist, die eine Sicherheit insinuiert, die heute überhaupt noch nicht da ist", zitiert Drosten die Kanzlerin in seinem jüngsten Tweet.
Würde die Zahl R durch Leichtsinn und voreilig zurückgenommene Distanzregeln wieder über 1 steigen und sich das Virus damit wieder exponentiell verbreiten, hätte dies voraussichtlich verheerende Folgen. Weil die Infektionswelle dann überall gleichzeitig starte, hätte sie "eine ganz andere Wucht", so Drosten. Die bekannten Gegenmaßnahmen reichten dann zu einer Eindämmung nicht mehr aus, die Pandemie gerate außer Kontrolle. "Dann haben wir Situationen, dass Tanklastwagen eben durch Straßen fahren mit Desinfektionsmittel, weil das dann noch Maßnahmen sind, wo man in aller Verzweiflung noch versucht, etwas obendrauf zu setzen."
Ich verstehe einfach nicht, wieso die Leute nicht einsehen können (oder wollen?), dass der fettgedruckte Teil einfach das ist, was es zu verhindern gilt.
Wenn sich alle irgendwann mal anstecken und nach und nach wieder gesunden ist das zwar immer noch nicht schön, aber stemmbar. Wenn sich alle gleichzeitig anstecken ist es eine Katastrophe, die keiner mehr aufhalten kann.
Ich empfehle da auch gerne den Kanal maiLab von Mai Thi Nguyen-Kim.
Sie hat in den letzten Wochen zwei Videos veröffentlicht, die das Ganze sehr gut beschreiben und welche Fehler wir aktuell begehen können (und seit gestern offensichtlich auch tun).
Und bevor Fragen aufkommen, wieso man einer "Youtuberin" glauben sollte:
Die Gute hat am MIT studiert, als Doktorandin in Havard gearbeitet und mit 30 ihren Doktortitel erhalten.
Vor zwei Wochen kam sie auch in den Tagesthemen zu Wort und hat ebenfalls eindringlich vor einer Lockerung der Maßnahmen und dem Unterschätzen der aktuellen Situation gewarnt.