Ich kann deine Argumente verstehen, ja.
Doch stell dir die Frage: Kommen die Leute mit Windows wirklich besser zurecht, weil es besser ist, oder doch nicht eher weil sie es bereits gewoehnt sind? Und hier stimmt es natuerlich - die Leute kennen Windows, also kommen die Leute damit letztendlich schneller zurecht weil das letztendlich Kosten sparen koennte.
Ich habe in den letzten Monaten einen Test gemacht. Ich habe meiner Schwester Ubuntu installiert. Sie surfen damit im Internet (Ebay), lesen E-Mails und schreiben vielleicht mal eine Rechnung in OpenOffice. Das wars dann schon. Sie hatten schon von Windows keine Ahnung, also machte es fuer sie keinen Unterschied ob sie Windows oder Linux verwenden. Keine Akzeptanzprobleme.
Vor ein paar Wochen habe ich auf dem Computer meiner Eltern Ubuntu installiert. Sie surfen damit primaer im Netz, und schreiben Rechnungen mit OpenOffice. Sie kannten sich schon unter Windows nicht aus und wollten es auch nicht, also machte es auch hier keinen Unterschied ob sie Windows oder Linux verwenden. Keine Akzeptanzprobleme.
Letzte Woche war meine zweite Schwester da, die sehr viel mit dem Computer macht und sich etwas intensiver damit beschaeftigt. Sie ist kein wirklicher Profi, aber ist viel im Internet, macht viel Ebay, kann mit GIMP (Windows) ganz gut umgehen, Briefe schreiben und Sims 2 spielen. Sie hat ueber Linux geschimpft, weil sie ihr mitgebrachtes Visitenkartenprogramm darauf nicht installieren konnte. Hier gab es Akzeptanzprobleme.
Doch woran liegt es wirklich? Sie kennt Windows, ihr Programm lauft nicht drauf. Desshalb ist Linux scheisse. Es scheint auch vieles anders zu funktionieren. Allein schon den Computer schaltet man jetzt nicht mehr ueber Start->Beenden aus - es wirkt alles ungewohnt.
Doch letztendlich ist doch alles auf den einen Punkt zurueckzufuehren: Windows hat einen hohen Verbreitungsgrad, viele Programme, Spiele und gute Treiber. Die Leute sind an Windows gewoehnt, desshalb faellt es schwer auf andere Systeme zu wechseln.
Gewohnheit ist ein extrem wichtiger Punkt. Glaub mir, ich habe in der Vergangenheit mehrmals das System und meine Arbeitsumgebungen gewechselt. Von Windows 98 auf diverse Linux-Distributionen mit unterschiedlichen Desktops und Windowmanagern bis hin zu MacOS X. Und es war in jedem Fall am Anfang immer ungewohnt. Auch MacOS X braucht seine Einarbeitungszeit. Obwohl es immer als so einfach und Benutzerfreundlich beschrieben wird - wenn du vorher nur Linux oder nur Windows gemacht hast, wirst du dich auch hier umgewoehnen muessen.
Ich wuerde uebrigends vielen eher MacOS X empfehlen. Auch meinen Eltern oder meiner Schwester. Bei MacOS X kommen beide Welten zusammen: Ein solides Unix-System mit einer durchdachten Basis und trotzdem einer komplett grafischen DAU-tauglichen Oberflaeche. Aber das Problem ist leider, dass man fuer MacOS X einen Mac braucht (ausser man machts illegal), und desshalb ist das meistens auch eine Kostenfrage. (meine Schwester wird sich kaum einen Mac kaufen, nur weil ich sage das ist besser fuer dich, sie haben ja schon einen Rechner)
Btw: Der Punkt mit den WLAN-Treibern ist ein Punkt. Linux ist in einigen Punkten einfach noch ein System, das Handarbeit erfordert. Bei MacOS X sieht es wieder anders aus. Aber vielleicht nimmt sich Google mal Linux vor und bringt eine eigene Distribution im Google-Style, wie es schon lange in der Geruechtekueche herumschwimmt.