Innenminister wollen die Killerspiele verbieten

Joachim Herrmann über "Killerspiele"

"Killerspiele" bleiben auch in dieser Woche aktuell: Am Montag hatten mehrere Wissenschaftler der Texas A&M International University eine neue Studie über mögliche Prädiktoren für Jugendgewalt veröffentlicht: Spiele gehörten zu jenen Elementen, die einer Multivarianzanalyse zufolge eher nicht als wirksame Einflussfaktoren gelten können. In hiesigen Gefilden wurden gewaltbeladene Spiele zumindest vereinzelt in Zusammenhang mit dem Vorfall in der Münchener S-Bahn gebracht; das war auch im Fall des Amoklaufs in Ansbach nicht anders.


Vor einiger Zeit hatte 4Players-Leser Pascal Feldmann einen Brief an das bayrische Innenministerium geschickt und den dort zuständigen Minister, Joachim Herrmann, um eine Darlegung seines Standpunkts hinsichtlich des Themas "Killerspiele" gebeten. Der CSU-Mann, der bekanntermaßen zu den stärksten Befürwortern eines Verbreitungs- und Herstellungsverbots für jene Software gehört, sollte sich auch dazu äußern, warum man denn alle Spieler in eine Schublade stecke, und ob man nicht konsequenterweise Spiele wie Need for Speed für Raser im Straßenverkehr verantwortlich machen müsste.

In dieser Woche erhielt Pascal eine ausführliche Antwort aus dem Innenministerium, die wie an dieser Stelle ungekürzt und unkommentiert veröffentlichen wollen.



Sehr geehrter Herr Feldmann,

vielen Dank für Ihre E-Mail zu meiner Forderung, Killerspiele zu verbieten. In den letzten Monaten haben mich zahllose E-Mails zu diesem Thema erreicht. Angesichts der großen Zahl von Meinungsäußerungen möchte ich mit diesem Schreiben auf die wesentlichen Aspekte eingehen. Bitte entschuldigen Sie, dass ich Ihnen erst heute antworte.

Das Thema gewalthaltige Computerspiele ist mir ein ernstes Anliegen. Wer mir Populismus vorwirft, liegt völlig falsch. Anlass war der schreckliche Amoklauf in Winnenden vor wenigen Monaten, der zahllose Fragen aufwirft. Als bekannt wurde, dass auch der Täter von Winnenden im Besitz von gewalthaltigen Computerspielen war, die für sein Alter sogar noch gar nicht freigegeben waren, geriet auch dieses Thema in die öffentliche Diskussion. Da ich mich schon lange mit den problematischen Auswirkungen von Computerspielen auseinandersetze und ich ernsthafte Sorgen um die zunehmende Selbstverständlichkeit von Gewalt in unserer Gesellschaft habe, habe ich zu diesem Thema öffentlich Stellung genommen. Da bei ist mir natürlich bewusst, dass das Thema Killerspiele nur einen Teilaspekt der Gesamtproblematik darstellt. Niemand behauptet im Übrigen, dass Killerspiele zwangsläufig zum Amoklauf führen.

Computerspiele sind heute Bestandteile unseres Alltags. Es gibt viele gute und intelligent gemachte Computerspiele, die ein attraktives Freizeitvergnügen mit viel Spaß und Spannung sind. Es wäre aber unverantwortlich, die von gewalthaltigen Computerspielen für unsere Gesellschaft ausgehenden Gefahren zu verharmlosen oder zu negieren.

Zunächst einmal zu dem Begriff "Killerspiele". Natürlich ist dies kein Fachbegriff. Aber als Politiker muss ich eine Sprache verwenden, die von einer großen Zahl von Menschen verstanden wird, auch wenn sie - zugegebenermaßen - manchmal vereinfachend ist. Wenn ich von Arcade-Games, Beat'em Ups, Shoot'em Ups, Racern, von Ego- oder 3rd-Personen-Shootern sprechen würde, würde mich außerhalb einer relativ kleinen Gruppe von Eingeweihten kaum jemand verstehen. Hinzu kommt, dass keineswegs jeder Ego-Shooter ein Killerspiel ist. Bei vielen der aus meiner Sicht problematischen Spiele wie "Der Pate - Don Edition" oder "GTA IV" handelt es sich vielmehr um einen "Genre-Mix". Meines Erachtens bringt der Begriff Killerspiele sehr gut zum Ausdruck, was gemeint ist: Ein Computerspiel, das beherrscht wird von besonders realistischer, grausamer und reißerischer Gewalt.

Schlichtweg falsch ist die immer wieder zu lesende Behauptung, es gäbe keine wissenschaftlichen Erkenntnisse über die schädliche Wirkung gewalthaltiger Computerspiele. Zwischenzeitlich gibt es zahlreiche Untersuchungen anerkannter Wissenschaftler aus der Medienwirkungsforschung und den Neurowissenschaften,wonach die Gewaltbereitschaft steigt und die Fähigkeit sinkt, Mitleid zu empfinden, je intensiver jemand gewalthaltige Computerspiele spielt. Das Spielen derartiger Spiele, bei dem der Spieler handelnder Akteur ist und in eine mittlerweile fotorealistische virtuelle Welt eintaucht, unterscheidet sich hinsichtlich der schädlichen Auswirkungen dabei ganz deutlich vom bloßen passiven Betrachten vergleichbarer Filme. Der Leiter der Klinik für Psychiatrie am Universitätsklinikum Ulm, Professor Dr. Manfred Spitzer, sagt dazu: "Diese Spiele hinterlassen tiefe Spuren im Gehirn: Es gibt viel Gewalt, es gibt keine Alternativen zu Gewalt, sie tut nicht weh, und ich komme davon. Wenn ich das 200.000 Mal multimedial lerne, dann habe ich das intus."

Sie haben selbst alle Möglichkeiten, im Internet zu recherchieren. Prüfen Sie selbst, wie überzeugend die Studien und Forschungsergebnisse sind, die dort zu finden sind, und vor allem, prüfen Sie kritisch, welchen Interessen sie dienen und welcher Geldgeber dahinter steht. Hier geht es um einen Milliardenmarkt. Einen Einstieg bietet der internationale Kongress "Computerspiele und Gewalt" im November 2008, dessen Ergebnisse unter http://www.hm-medienkongress.de nachgelesen werden können.

Als Politiker und Innenminister, der ich tagtäglich mit der zunehmenden Gewalt ge- rade auch junger Menschen zu tun habe, können mich diese Forschungsergebnisse nicht kalt lassen. Ich trage auch Verantwortung für meine häufig auch noch jungen Polizeibeamten, die bei ihrer täglichen Arbeit selbst Opfer von Gewalt werden.

Ich fordere deshalb schon lange ein gesetzliches Herstellungs- und Verbreitungsverbot für Killerspiele. Ein solches findet sich zwar bereits grundsätzlich in § 131 Strafgesetzbuch (StGB), der Gewaltdarstellungen unter Strafe stellt und über eine Verweisung auch auf Datenspeicher anwendbar ist. Mit Ausnahme weniger Beschlagnahmen läuft dieser Straftatbestand bei Computerspielen aber weitgehend leer. Die Ursache liegt vor allem in der nach meiner Ansicht viel zu großzügigen Kennzeichnungspraxis der Unterhaltungssoftware-Selbstkontrolle (USK). Ein Spiel, das von der USK einmal für den Markt freigegeben worden ist  dazu reicht die Kennzeichnung keine Jugendfreigabe aus , kann nach der derzeitigen Rechtslage nicht mehr von der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien indiziert werden. Im Ergebnis entfällt dann auch jede Möglichkeit einer Strafverfolgung nach § 131 StGB, da Herstellern und Verbreitern derartiger Spiele kein strafrechtlich relevanter Vorsatz mehr nachgewiesen werden kann.

Damit zeigt sich, dass auch der Hinweis auf das Jugendschutzrecht nicht weiterführt. Es enthält zwar umfangreiche und komplizierte Regelungen, die aber nicht ausreichend sicherstellen, dass höchst problematische, gewalthaltige Spiele in Deutschland frei verkäuflich sind. Ist ein Spiel erst einmal freigegeben, gelangt es schnell in die Hände von Kindern und Jugendlichen; der Aufdruck "keine Jugendfreigabe" hat hier eher Anreizwirkung. Eltern, das müssen wir leider zur Kenntnis nehmen, sind häufig schon aus Zeitgründen nicht in der Lage, dies zu verhindern.

Indizierung und strafrechtliches Verbot haben, anders als dies manche behaupten, ganz erhebliche Wirkung. Da damit ein Werbeverbot verbunden ist, werden davon betroffene Spiele nur noch sehr schwer bekannt. Außerdem wollen die Hersteller derartiger Spiele mit ihnen Geld verdienen. Dies ist bei einem illegalen Vertrieb auch über das Internet nur schwer möglich; Schwierigkeiten ergeben sich schon beim Geldtransfer. Trotzdem wird es sicher Fälle geben, in denen derartige Spiele zum Beispiel im Ausland erworben werden. Gesetzesverstöße, die nie ganz ausgeschlossen werden können, sind aber kein Grund, von einem strafrechtlichen Verbot abzusehen.

Derzeit bemüht sich die zuständige bayerische Sozialministerin, in Gesprächen mit Bund und Ländern Verbesserungen im Jugendschutz durchzusetzen, wie sie Bayern in seiner Bundesratsinitiative Anfang 2007 bereits vorgeschlagen hatte. Daneben sollen die auf Staatsverträgen beruhenden Grundsätze und die Prüfordnung der USK mit dem Ziel angepasst werden, insgesamt zu einer restriktiveren Freigabepraxis zu gelangen. Dazu soll die Rolle der Länder im Prüfverfahren durch Verbesserung der Appellationsmöglichkeiten gestärkt, die Kriterien für die Alterseinstufung unter Einbeziehung der neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse über die psychischen Auswirkungen und die Abhängigkeitspotenziale angepasst sowie die Zusammenarbeit von USK und Bundesprüfstelle verbessert werden.

Vielleicht ist mein Schreiben doch Anlass für Sie, über die Problematik noch einmal nachzudenken. Wir wollen keine Gesellschaft, in der Gewalt zur Selbstverständlichkeit wird. Deshalb muss Gewalt geächtet werden, auch auf den heimischen Computern. Der Staat allein kann mit Verboten oder durch Erziehung zu Medienkompetenz in den Schulen nur einen Teil beitragen. Gefordert sind wir alle, wenn es darum geht, eine humane Gesellschaft zu verwirklichen, die der Werteordnung des Grundgesetzes und damit in erster Linie der Würde des Menschen entspricht.

Mit freundlichen Grüßen


Ihr Joachim Herrmann



Quelle: 4Players
 
PSN-Name: linkinniki
Spielt gerade: mit seinem Penis
"Killerspiele" bleiben auch in dieser Woche aktuell: Am Montag hatten mehrere Wissenschaftler der Texas A&M International University eine neue Studie über mögliche Prädiktoren für Jugendgewalt veröffentlicht: Spiele gehörten zu jenen Elementen, die einer Multivarianzanalyse zufolge eher nicht als wirksame Einflussfaktoren gelten können. In hiesigen Gefilden wurden gewaltbeladene Spiele zumindest vereinzelt in Zusammenhang mit dem Vorfall in der Münchener S-Bahn gebracht; das war auch im Fall des Amoklaufs in Ansbach nicht anders.


Vor einiger Zeit hatte 4Players-Leser Pascal Feldmann einen Brief an das bayrische Innenministerium geschickt und den dort zuständigen Minister, Joachim Herrmann, um eine Darlegung seines Standpunkts hinsichtlich des Themas "Killerspiele" gebeten. Der CSU-Mann, der bekanntermaßen zu den stärksten Befürwortern eines Verbreitungs- und Herstellungsverbots für jene Software gehört, sollte sich auch dazu äußern, warum man denn alle Spieler in eine Schublade stecke, und ob man nicht konsequenterweise Spiele wie Need for Speed für Raser im Straßenverkehr verantwortlich machen müsste.

In dieser Woche erhielt Pascal eine ausführliche Antwort aus dem Innenministerium, die wie an dieser Stelle ungekürzt und unkommentiert veröffentlichen wollen.



Sehr geehrter Herr Feldmann,
vielen Dank für Ihre E-Mail zu meiner Forderung, Killerspiele zu verbieten. In den letzten Monaten haben mich zahllose E-Mails zu diesem Thema erreicht. Angesichts der großen Zahl von Meinungsäußerungen möchte ich mit diesem Schreiben auf die wesentlichen Aspekte eingehen. Bitte entschuldigen Sie, dass ich Ihnen erst heute antworte.

Das Thema gewalthaltige Computerspiele ist mir ein ernstes Anliegen. Wer mir Populismus vorwirft, liegt völlig falsch. Anlass war der schreckliche Amoklauf in Winnenden vor wenigen Monaten, der zahllose Fragen aufwirft. Als bekannt wurde, dass auch der Täter von Winnenden im Besitz von gewalthaltigen Computerspielen war, die für sein Alter sogar noch gar nicht freigegeben waren, geriet auch dieses Thema in die öffentliche Diskussion. Da ich mich schon lange mit den problematischen Auswirkungen von Computerspielen auseinandersetze und ich ernsthafte Sorgen um die zunehmende Selbstverständlichkeit von Gewalt in unserer Gesellschaft habe, habe ich zu diesem Thema öffentlich Stellung genommen. Da bei ist mir natürlich bewusst, dass das Thema Killerspiele nur einen Teilaspekt der Gesamtproblematik darstellt. Niemand behauptet im Übrigen, dass Killerspiele zwangsläufig zum Amoklauf führen.

Computerspiele sind heute Bestandteile unseres Alltags. Es gibt viele gute und intelligent gemachte Computerspiele, die ein attraktives Freizeitvergnügen mit viel Spaß und Spannung sind. Es wäre aber unverantwortlich, die von gewalthaltigen Computerspielen für unsere Gesellschaft ausgehenden Gefahren zu verharmlosen oder zu negieren.

Zunächst einmal zu dem Begriff "Killerspiele". Natürlich ist dies kein Fachbegriff. Aber als Politiker muss ich eine Sprache verwenden, die von einer großen Zahl von Menschen verstanden wird, auch wenn sie - zugegebenermaßen - manchmal vereinfachend ist. Wenn ich von Arcade-Games, Beat'em Ups, Shoot'em Ups, Racern, von Ego- oder 3rd-Personen-Shootern sprechen würde, würde mich außerhalb einer relativ kleinen Gruppe von Eingeweihten kaum jemand verstehen. Hinzu kommt, dass keineswegs jeder Ego-Shooter ein Killerspiel ist. Bei vielen der aus meiner Sicht problematischen Spiele wie "Der Pate - Don Edition" oder "GTA IV" handelt es sich vielmehr um einen "Genre-Mix". Meines Erachtens bringt der Begriff Killerspiele sehr gut zum Ausdruck, was gemeint ist: Ein Computerspiel, das beherrscht wird von besonders realistischer, grausamer und reißerischer Gewalt.

Schlichtweg falsch ist die immer wieder zu lesende Behauptung, es gäbe keine wissenschaftlichen Erkenntnisse über die schädliche Wirkung gewalthaltiger Computerspiele. Zwischenzeitlich gibt es zahlreiche Untersuchungen anerkannter Wissenschaftler aus der Medienwirkungsforschung und den Neurowissenschaften,wonach die Gewaltbereitschaft steigt und die Fähigkeit sinkt, Mitleid zu empfinden, je intensiver jemand gewalthaltige Computerspiele spielt. Das Spielen derartiger Spiele, bei dem der Spieler handelnder Akteur ist und in eine mittlerweile fotorealistische virtuelle Welt eintaucht, unterscheidet sich hinsichtlich der schädlichen Auswirkungen dabei ganz deutlich vom bloßen passiven Betrachten vergleichbarer Filme. Der Leiter der Klinik für Psychiatrie am Universitätsklinikum Ulm, Professor Dr. Manfred Spitzer, sagt dazu: "Diese Spiele hinterlassen tiefe Spuren im Gehirn: Es gibt viel Gewalt, es gibt keine Alternativen zu Gewalt, sie tut nicht weh, und ich komme davon. Wenn ich das 200.000 Mal multimedial lerne, dann habe ich das intus."

Sie haben selbst alle Möglichkeiten, im Internet zu recherchieren. Prüfen Sie selbst, wie überzeugend die Studien und Forschungsergebnisse sind, die dort zu finden sind, und vor allem, prüfen Sie kritisch, welchen Interessen sie dienen und welcher Geldgeber dahinter steht. Hier geht es um einen Milliardenmarkt. Einen Einstieg bietet der internationale Kongress "Computerspiele und Gewalt" im November 2008, dessen Ergebnisse unter http://www.hm-medienkongress.de nachgelesen werden können.

Als Politiker und Innenminister, der ich tagtäglich mit der zunehmenden Gewalt ge- rade auch junger Menschen zu tun habe, können mich diese Forschungsergebnisse nicht kalt lassen. Ich trage auch Verantwortung für meine häufig auch noch jungen Polizeibeamten, die bei ihrer täglichen Arbeit selbst Opfer von Gewalt werden.

Ich fordere deshalb schon lange ein gesetzliches Herstellungs- und Verbreitungsverbot für Killerspiele. Ein solches findet sich zwar bereits grundsätzlich in § 131 Strafgesetzbuch (StGB), der Gewaltdarstellungen unter Strafe stellt und über eine Verweisung auch auf Datenspeicher anwendbar ist. Mit Ausnahme weniger Beschlagnahmen läuft dieser Straftatbestand bei Computerspielen aber weitgehend leer. Die Ursache liegt vor allem in der nach meiner Ansicht viel zu großzügigen Kennzeichnungspraxis der Unterhaltungssoftware-Selbstkontrolle (USK). Ein Spiel, das von der USK einmal für den Markt freigegeben worden ist  dazu reicht die Kennzeichnung keine Jugendfreigabe aus , kann nach der derzeitigen Rechtslage nicht mehr von der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien indiziert werden. Im Ergebnis entfällt dann auch jede Möglichkeit einer Strafverfolgung nach § 131 StGB, da Herstellern und Verbreitern derartiger Spiele kein strafrechtlich relevanter Vorsatz mehr nachgewiesen werden kann.

Damit zeigt sich, dass auch der Hinweis auf das Jugendschutzrecht nicht weiterführt. Es enthält zwar umfangreiche und komplizierte Regelungen, die aber nicht ausreichend sicherstellen, dass höchst problematische, gewalthaltige Spiele in Deutschland frei verkäuflich sind. Ist ein Spiel erst einmal freigegeben, gelangt es schnell in die Hände von Kindern und Jugendlichen; der Aufdruck "keine Jugendfreigabe" hat hier eher Anreizwirkung. Eltern, das müssen wir leider zur Kenntnis nehmen, sind häufig schon aus Zeitgründen nicht in der Lage, dies zu verhindern.

Indizierung und strafrechtliches Verbot haben, anders als dies manche behaupten, ganz erhebliche Wirkung. Da damit ein Werbeverbot verbunden ist, werden davon betroffene Spiele nur noch sehr schwer bekannt. Außerdem wollen die Hersteller derartiger Spiele mit ihnen Geld verdienen. Dies ist bei einem illegalen Vertrieb auch über das Internet nur schwer möglich; Schwierigkeiten ergeben sich schon beim Geldtransfer. Trotzdem wird es sicher Fälle geben, in denen derartige Spiele zum Beispiel im Ausland erworben werden. Gesetzesverstöße, die nie ganz ausgeschlossen werden können, sind aber kein Grund, von einem strafrechtlichen Verbot abzusehen.

Derzeit bemüht sich die zuständige bayerische Sozialministerin, in Gesprächen mit Bund und Ländern Verbesserungen im Jugendschutz durchzusetzen, wie sie Bayern in seiner Bundesratsinitiative Anfang 2007 bereits vorgeschlagen hatte. Daneben sollen die auf Staatsverträgen beruhenden Grundsätze und die Prüfordnung der USK mit dem Ziel angepasst werden, insgesamt zu einer restriktiveren Freigabepraxis zu gelangen. Dazu soll die Rolle der Länder im Prüfverfahren durch Verbesserung der Appellationsmöglichkeiten gestärkt, die Kriterien für die Alterseinstufung unter Einbeziehung der neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse über die psychischen Auswirkungen und die Abhängigkeitspotenziale angepasst sowie die Zusammenarbeit von USK und Bundesprüfstelle verbessert werden.

Vielleicht ist mein Schreiben doch Anlass für Sie, über die Problematik noch einmal nachzudenken. Wir wollen keine Gesellschaft, in der Gewalt zur Selbstverständlichkeit wird. Deshalb muss Gewalt geächtet werden, auch auf den heimischen Computern. Der Staat allein kann mit Verboten oder durch Erziehung zu Medienkompetenz in den Schulen nur einen Teil beitragen. Gefordert sind wir alle, wenn es darum geht, eine humane Gesellschaft zu verwirklichen, die der Werteordnung des Grundgesetzes und damit in erster Linie der Würde des Menschen entspricht.

Mit freundlichen Grüßen


Ihr Joachim Herrmann



Quelle: 4Players
ich hab das mal ganz gelesen und es ist so ziemlich der größte Bockmist ever. dass ein Verbot gegen die Verfassung wäre, darauf geht er gar nicht ein... echt arm soetwas :(
 
Spielt gerade: Battlefield 4
Politiker müssen einfach Worte verwenden!! Warum machen die das bei der Steuerdebatte da nicht auch?

Der Amoklauf in Winnenden wirft viele Fragen auf!! Wäre die wichtigste Frage nicht warum der Typ so mir nichts dir nichts an Waffen gekommen ist? Papas Schrank!

Es gibt Studien, die behaupten die Spiele stumpfen ab und auch Studien die das genaue Gegenteil behaupten!! Alles Schwachsinn!

Geldverdienen über den Vetrieb im Internet zu schwer möglich?? Ich lach mich schlapp!! Jeder kauft doch seine Spiele über das Internet im Ausland!! Da entgeht dem Fiskus ordentlich Steuern!

Ach darauf einzugehen kostet zu viel Zeit, die nutze ich lieber für was sinnvolles. Schuhe zubinden, aus dem Fenster gucken, etc.
 
Spielt gerade: MW3 HCTDM
lol er müsse ausdrücke verwenden, die die bürger auch verstehen. wie twindaddy schon sagt, warum nur wenn es um spiele geht und nicht bei anderen themen?
es würde zu wenig beschlagnahmt werden, kann ich auch nicht ganz nachvollziehen. und daß die usk zu locker in ihren beurteilungen ist, stimmt ja auch nicht wirklich. im vergleich zu anderen eu ländern bekommen hier die spiele nur eine 18er freigabe, wenn sie geschitten werden, während dort die spiele ab 15 freigegeben werden.

mein fazit:
typ hat kein plan und labert nur müll.
 
Und weiter gehts...... :ugly:

Nach Amokläufen: Expertengremium empfiehlt Verbot von 'Kampfspielen'

Nach dem Amoklauf in Winnenden und Wendlingen hatte Baden-Württembergs Landesregierung den so genannten "Expertenkreis Amok" einberufen. Politiker, Wissenschaftlicher, Schulvertreter, Jugendschützer und Angehörige von Opfern beteiligten sich daran und sind nun zu einem Ergebnis gekommen.

In dieser Woche präsentierte man insgesamt 83 Empfehlungen, darunter neben Amok-Warnsignalen in Schulen und Türknaufsystemen in Klassenzimmern auch ein Verbot von "Kampfspielen".

Damit meint man "realistische, tötungsähnliche Spiele", genauer gesagt Computerspiele und reale Spiele á la Paintball.

"Es wäre paradox, das virtuelle Schießen auf Menschen in Computerspielen zu verbieten, während das reale Schießen mit Farbkugeln auf Menschen bzw. mit scharfen Waffen in wirklichkeitsnahen Situationen weiter zulässig bleibt", heißt es.

Man empfiehlt, dass die Möglichkeit der Indizierung von Spielen stärker genutzt werden sollte, außerdem müsse man Provider bei "absolut unzulässigen" Inhalten im Internet stärker in die Pflicht nehmen. Ebenso solle eine Altersempfehlung für im Internet angebotene Spiele eingeführt werden.

Mehr zum Thema und den weiteren Empfehlungen könnt ihr bei Spiegel Online nachlesen.

Bei Golem geht man unterdessen noch näher auf den Bereich Computerspiele ein. Demnach sei bei Amokläufern generell "intensive Beschäftigung mit Videofilmen und Computerspielen mit gewaltrelevanten Inhalten auffällig".

Noch besser: Die Täter verfügten dem Bericht zufolge "zum Teil über enorme Treffsicherheit durch Einübung mit scharfen Waffen oder bestimmten Computerspielen".

Das Land Baden-Württemberg solle daher "den Bund aufzufordern, das Verbot von gewaltverherrlichenden Darstellungen, vor allem bei Computerspielen (off- und online), durch Änderung des Strafgesetzbuches im Rahmen der verfassungsrechtlichen Schranken auszudehnen."


Quelle
 
ist doch ganz einfach, da wo es keine große lobby gibt schreien die politiker am meisten, bei anderen themen wir ihnen ja gleich das maul gestopft (mit nem koffer voll geld).

die sollen es verbieten und dann sehen was die davon haben kein problem gelöst zu haben, aber immerhin hat man einer aufstrebenden branche steine in den weg gelegt. frag mich was die sich dann für ne ausrede einfallen lassen um nicht die richtigen probleme anpacken zu müssen.
 
systems, systems, systems, systems, systems, systems, systems
PSN-Name: Kai_One
Und weiter gehts...... :ugly:

Nach Amokläufen: Expertengremium empfiehlt Verbot von 'Kampfspielen'

Nach dem Amoklauf in Winnenden und Wendlingen hatte Baden-Württembergs Landesregierung den so genannten "Expertenkreis Amok" einberufen. Politiker, Wissenschaftlicher, Schulvertreter, Jugendschützer und Angehörige von Opfern beteiligten sich daran und sind nun zu einem Ergebnis gekommen.

In dieser Woche präsentierte man insgesamt 83 Empfehlungen, darunter neben Amok-Warnsignalen in Schulen und Türknaufsystemen in Klassenzimmern auch ein Verbot von "Kampfspielen".

Damit meint man "realistische, tötungsähnliche Spiele", genauer gesagt Computerspiele und reale Spiele á la Paintball.

"Es wäre paradox, das virtuelle Schießen auf Menschen in Computerspielen zu verbieten, während das reale Schießen mit Farbkugeln auf Menschen bzw. mit scharfen Waffen in wirklichkeitsnahen Situationen weiter zulässig bleibt", heißt es.

Man empfiehlt, dass die Möglichkeit der Indizierung von Spielen stärker genutzt werden sollte, außerdem müsse man Provider bei "absolut unzulässigen" Inhalten im Internet stärker in die Pflicht nehmen. Ebenso solle eine Altersempfehlung für im Internet angebotene Spiele eingeführt werden.

Mehr zum Thema und den weiteren Empfehlungen könnt ihr bei Spiegel Online nachlesen.

Bei Golem geht man unterdessen noch näher auf den Bereich Computerspiele ein. Demnach sei bei Amokläufern generell "intensive Beschäftigung mit Videofilmen und Computerspielen mit gewaltrelevanten Inhalten auffällig".

Noch besser: Die Täter verfügten dem Bericht zufolge "zum Teil über enorme Treffsicherheit durch Einübung mit scharfen Waffen oder bestimmten Computerspielen".

Das Land Baden-Württemberg solle daher "den Bund aufzufordern, das Verbot von gewaltverherrlichenden Darstellungen, vor allem bei Computerspielen (off- und online), durch Änderung des Strafgesetzbuches im Rahmen der verfassungsrechtlichen Schranken auszudehnen."


Quelle


Peinlich, was die sich wieder erlauen dürfen, aber das ist ja schon weitbekannt :rolleyes:
Das Problem ist und bleibt immernoch, dass Politiker oder sonstige Möchtegerns, wie sie sich schimpfen dürfen, einfach keine Ahnung haben, was sie verbieten :rolleyes:

Wenn man die mal fragt, ob sie sowas jemals gespielt haben und ob sie wissen, um was es denn da geht, würden die doch eh nur mit billigen Ausreden kommen á la "Es ist doch aber eindeutig, dass es der Jugend schadet und sie verdirbt [...] Außerdem geht es ja immer nur um das Abschießen Unschuldiger" blablabla! :motzen:

Ich hasse es einfach, diese Leute haben keine Ahnung, keinen Plan, von dem, was sie machen wollen, manchmal wünsche ich mir, dass man solche Leute einfach mal von ihren billigen Plätzen schmeißen kann :rolleyes:

Bringt aber eh nix, sich darüber aufzuregen, da diese verdammten ach-so-tollen Politiker und was weiß ich Prof. Prof. Dr. Dr. Dr.-Leute sowieso nich auf die hören, die solche Dinge ganz normal nutzen und keinen Sprung in der Schüssel haben wie solche wie Tim K., der ja bekannterweise fertiggemacht wurde und dadruch einen an der Waffel hatte. Wir sind eben nicht solche, wir nutzen solche "Killer"spiele einfach als Spiel und Unterhaltung und nicht, um uns abzureagieren...:rolleyes::rolleyes::rolleyes:
 
systems, systems, systems, systems, systems
PSN-Name: Skyless87
Spielt gerade: Warzone, GTA RP
Ganz ehrlich im Endeffekt bin ich soweit dass es mich nichtmehr juckt, werden "verbotene" Games halt importiert ich verlier dabei garantiert nix.

mich juckts auch net mehr. ein hoch auf die freie marktwirtschaftz und der EU. Seit über einem jahr nun kauf ich keine games mehr hier in Deutschland. Es ist beschämend wie man hier im eigenen Lande bevormundet wird. Habe mich damals gefreut endlich 18 zusein. Keiner der mir was erzähle kann.Aber nein. der gute staat meint mama und papa zuspielen.
 
PSN-Name: Nullnummer
Spielt gerade: verrückt
Wenn man davon ausgeht, das es heisst "Herstellungs- und VERBREITUNGSVERBOT"
Wer glaubt ihr denn liefert euch innerhalb der EU noch Spiele nach DE??? ich denke wohl niemand!!! Ausserhalb der EU Druck auf Lieferanten auszuüben ist zwar schwieriger aber möglich!!!

Wenn das Gesetz kommt, müssen wir befürchten das es nix merh ist, mit "Killerspielen" auch nicht selbstimportiert....
 
PSN-Name: Nullnummer
Spielt gerade: verrückt
@ Nullnummer:

Wo würdest du denn raten auszuwandern? Bleiben will ich hier jedenfalls nicht mehr... Das ist mir in Deutschland wirklich zu affig geworden.....
Frag doch andersrum... wohin nicht? China, Kuba... könnt ich dir da nennen.... GUS ist auch nicht sooo toll...
Bei mir persönlich liegen Kanada und Australien hoch im Kurs... vor allem weil da bekannte, bzw verwandte wohnen hab... und es schon Jobangebote gibt...
 
Top