Videospiele? Nur noch Mainstream!

PSN-Name: VargTimmen
#1
Hi,

ich habe eben einen Text bei Welt Online gefunden, der sich mit der Kriese in Videospielen auseinandersetzt:
Der Spaß und die Kriese: Videospiele? Nur noch Mainstream"

Daran freuen mich genau drei Sachen:

  1. Das Thema wird von seriösen Medien als "erwaschsen" und "ausgereift" betrachtet und gleichwertig behandelt, sowie ein Kulturcharakter zugeschrieben.
  2. Der Bericht zeugt von Wissen und Kenntnisse. Gleichzeitig zeigt er eine Gefahr auf, welche sich viele Videospiele zwar schon bewusst waren (Casualgames), aber wohl noch nie in diesem Ausmaß angenommen haben.
  3. Folgender Abschnitt:
    Der Kleinkrieg, die Krise - das alles wirkt unschön und schadet ernorm in einer Zeit, in der Videospiele um Anerkennung ringen. Gerade erst betonte Kulturstaatsminister Bernd Neumann, dass Computerspiele "für viele Kinder und Jugendliche längst ein Leitmedium" seien. Er verleiht am 31. März den ersten Bundeskulturpreis für Computerspiele. Dort ist zu beweisen, dass Spiele ihren Platz neben Film, Literatur und Oper verdienen.

Wie seht ihr die Sache (und vor allem den Artikel)? Freue mich auf eine rege Diskussion.
 
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PSN-Name: gc_made
#3
Die Games-Charts werden von Pokemon, Pferdespielen und dem unvermeidlichen "Gehirn-Jogging" dominiert. Das ist ungefähr so, als lebte die gesamte Filmindustrie von Teletubbies und Kinderkanal, großes Kino oder gar Kunst spielte eine Nebenrolle.
Super Satz.


Die Retro-Game-Hommage "Little Big Planet", das Dschungelabenteuer "FarCry2", das Horrorspiel "Alone in the Dark 5" - alle waren hübsch. Aber keineswegs umwälzend. Von allen wurde es erwartet.
1. Alone in the Dark ist auf dem Weg zu mir, da kann ich noch nix zu sagen.
2. LBP ist doch "umwälzend" , ich finde sowas gabs noch nicht. Das ist der Erste Playstation Titel der auch diese Nichtzocker anspricht. Mir fällt der begriff nicht ein, Casualgamer? Oder wie beleidigt man die Wiizocker? :D
3. Thx für den FarCry - Diss - sowas tut gut zu hören. :D:D



Spiele könnten so viel sein - und doch ist ihr Zustand eher traurig. Es gibt kein surreales Videospiel. Es gibt niemanden, der die Genregesetze radikal bricht, keinen Karl Valentin und keine Nina Hagen des Games. Das Medium hat praktisch keinen Underground - wegen der hohen Produktionskosten ist es nur Großkonzernen möglich, ein aufwendiges Spiel zu machen. Also fehlen auch die Jim Jarmuschs und Klaus Lemkes.
Ich finde hier fehlt es die PSN und XBL und Wiimarkt Titel aufzugreifen. Denn dort gibts es einfach fantastische Titel von kleinen Gruppen die einfach total anders sind.
Noby Noby Boy ist ja wohl derbe Panne, der wiiwaretitel Lost winds [ http://www.primotechnology.com/2008/05/19/wiiware-games-lostwinds-wii/]war so schön und super gemacht wie kein anderes Vollpreis Wii Game das ich hatte.

Jim Jarmuschs und Klaus Lemke spricht er an. Lemke kannte ich selber auch nicht, aber ich möchte mal behaupten, das von 100 Willkürlich ausgewählten Leuten nur 10 Leute wüssten wer Jim Jarmush ist.

Deren [filmische] Werke sind ganz anders als z.B. ein Michael Bay oder die anderen [im prinzip] Langweiligen Hollywoodregisseure.

Was zählt ist die Masse.
Es verkauft sich das altbekannte und meist wird auch nur das dann produziert.
Die , die sich an neues wagen sind selten.
Hier und dort.

Viele Spiele, die von der Fachpresse hochgelobt wurden,
werden von den Konsumenten aber nicht angenommen.[Beyond Good and Evil z.B.]
Und wenn nix gekauft wird überlegt man sich schon 2 mal,
ob man beim nächsten mal nicht doch Maintream gehen soll und das bastelt,
was sich sowieso verkauft.
 
Zuletzt editiert:
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PSN-Name: Tyrus
Spielt gerade: Final Fantasy XVI
#4
Das ist doch nichts Neues, dass kreative Spiele mit tollen neuen Ideen kaum jemand kauft. Gibt doch unzählige Beispiele.
Beyond Good & Evil, Psychonauts, Okami, um nur ein paar zu nennen, waren alles keine großen Millionenseller.

Ich war gerade zufällig auf vgchartz unterwegs(ich weiss, vgchartz bla) aber trotzdem. Wollte wissen wie sich ein paar Spiele verkauft haben und war schokiert, dass Dead Space zusammen mit der 360 gerade mal knapp 1,5 Mio. absetzen konnte. Dabei wird das Spiel doch von vielen so gelobt.

Aber viel mehr als die Industrie selbst, sind doch wir Spieler daran schuld, dass wir uns anstelle eines Okami oder SotC die jährliche Neuauflage ala COD kaufen oder NfS. viele schreien nach Innovation aber kaufen tut es am Ende kaum einer. Sieht man doch selbst an PSN-Spielen. ist das mal etwas abgedrehter liest man gleich, dass es langweilig ist oder man das Konzept nicht versteht und das Spiel nach dem durchspielen löschen wird.
Wenn einem selbst 4€ für neue und kreative Ideen zu schade sind, was soll man dann bitte von Spielen erwarten die 60€ kosten und ein zweistelliges Millionenbudget aufweisen.
IMO sind viele Spieler einfach Blind was Innovation angeht und sind selbst an der stagnierenden Kreativität in den Spielen verantwortlich, denn vielen ist die Kunst und Kreativität nicht das Geld wert, was sie dafür ausgeben, denn sie investieren es lieber in die nächste Neuauflage von NfS oder anderen jährlich erscheinenden Schrott....

BTW: Wenigstens mal ein guter Bericht im Gegensatz zu dem vom Spiegel, wobei der auch nicht perfekt ist, weil man hier die Spielmechanik und Immersion wieder zu sehr abstrahiert und das ist etwas womit ich nun überhaupt nicht einverstanden bin.
Klicken, Schießen, Laufen.
Wenn man alle Eindrücke weglässt wird eine Mona Lisa auch nur zur Farbe auf einer Leinwand. Diese Abstraktion ist doch absolut lächerlich.
 
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Andy

Moderator
Team-Mitglied
PSN-Name: Andy1985
#5
So ist eben die Realität. Videospiele sind immer noch weit (So weit wie Girl vom Pluto entfernt ist) entfernt vom richtigen Mainstream. Solange man als Zocker komisch angeschaut wird und als Freak abgetan wird, kann man nicht vom Mainstream sprechen. Wir sind mittlerweile eine anerkante Untergruppe^^
Klein aber mächtig in der Kaufkraft, was aber nicht ausreicht um mit den großen der Industrie mitzuhalten. Man hört zwar immer von den immensen Einnahmen von Halo 3 und GTA4, aber die Kosten sind immer noch immens im Vergleich zur Filmindustrie.
Als kleiner Indie Entwickler hat man keine Chance, wenn niemand von den großen Drei dahinter steht oder man einen Publischer findet, der bereit ist das Risiko zu tragen. Hier ist der große Vorteil von PSN, Live und Wiiware. Hier kann man zu Ruhm kommen.
Die Industrie ist einfach auf ihr NFS, CoD usw angewiesen. Ohne ihnen gibt es kein Geld und ohne Geld gibt es auch keine neuen Spiele.
 
Spielt gerade: F1 2010, Monkey Island 2 SE
#6
Whoa was für ein Vergleich.
Das ist ungefähr so, als lebte die gesamte Filmindustrie von Teletubbies und Kinderkanal, großes Kino oder gar Kunst spielte eine Nebenrolle.
THX für den Artikel, Benny! :okay:

ImGroßen und Ganzen hast du vollkommen Recht Tyrus, bis auf eine Sache: Ich höre so gut wie niemanden nach Innovation schreien. Die meisten schreien nach Trophies, nach Online-Modus, nach Coop, usw. Wie lange ist es her, dass man sich mal wieder auf richtige Titel konzentrierte. Ich denke in den plumpen Online-Shootern liegt einfach die Kohle, weil die Kiddies das gerne zocken wollen heutzutage.
Es ist erschreckend wie wenige Heavy Rain überhaupt kennen und dann sofort urteilen, dass es scheiße sei, weil man einen interaktiven Film spiele. :shock: Das Ding ist innovativ, aber findet keinen Andrang. Keiner will Innovation. Ich gehöre zu einer aussterbenden Rasse von Videospielern. Oder SotC. Das hat auch kaum Andrang gefunden. Da fragt man sich als Entwickler, ob man das Risiko eingeht oder nicht.

Das mit den PSN Titeln trifft auch vollkommen zu wie ich finde. Wenn da mal etwas abgedrehtes kommt, ist es gleich nur kacke, oder sinnlos. Bei Fat Princess gibt es ja auch einige Kommentare, die in diese Richtung gehen! Ich hoffe, dass einige Titel uns alle aus dem jetzigen Zustand befreien!
 
#7
Tja Kyanu, so ist es mittlerweile, das Leben wird einfach schnellebiger und damit oberflächlicher. Zeit ist zu einem immensen Faktor geworden, egal in welchen Lebenslagen... Da macht es schon einen Unterschied, ob man sich mit einem Spiel wie HR oder SotC eingiebig beschäftigt und (gefühlt) verdammt lange Zeit damit verbringt, oder ob man sich den nächsten 0815 Shooter zur brust nimmt und zwischendurch mit lautem Geballer aus der realität flieht...

So zumindest ist meine Sicht der Dinge. Ich persönlich habe zumindest keine Zeit mich um Trophies oder fehlende Coops zu kümmern. Innovationen wünschte ich mir manchmal auch, aber mittlerweile ist es nunmal auch nicht so einfach etwas neues anstatt das rad neu zu erfinden... Heavy Rain sehe ich nichtmal als großartige Innovation an... die einen sind von der Grafik geflasht, die anderen vom etwas anderen Spielkonzept... Aber wenn wir mal in der Kiste der Millionen Spiele suchen, dann gab es sowas bestimmt schonmal und Innovation sucht man auch dort vergebens... SotC war ja im Grunde auch nur episch und einfach kunstvoll... innovativ? Naja, mehr als Heavy Rain... (Für mich ist Heavy rein ein modernes Point&Klick wie Monkey Island mit mehr Tiefgang und Quick Time Events :ugly: ).

aus der Hauptzielgruppe für Videospiele dürfte ich mit 27 mittlerweile auch schon raus sein, auch wenn Nintendo noch weit ältere Käuferschichten hat. Dennoch glaube ich, dass die 15-25 jährigen wohl noch und weiterhin die größte Kaufkraft haben. da macht es dann auch sinn mehr kurzen Spielspaß an den Mann zu bringen, als wenig - dafür aber episch innovativen... Naja, man kan nes imemr so drehen wie es grad passt...

bin raus =)
 
Spielt gerade: F1 2010, Monkey Island 2 SE
#8
Naja gut, ob Heavy Rain letztendlich den Sprung schafft, wissen wir nicht. Ich lege wahrscheinlich zu viel Hoffnung hinein, weil ich Fahrenheit geliebt habe und ja, das war Innovation. Vielleicht nicht im großen Stile (Rad neu erfinden) aber das erwartet auch keiner. Das war für mich schon ein modernes P&C verbunden mit Adventure und viel Kino. Absolut sauber.
Ich denke man kann auch in solchen Games gut aus dem Alltag fliehen. Ich weiß nicht, ob Zeit das treffende Argument ist, wenn man sich mal ansieht, wie lange einige an WoW sitzen oder eben an Online-Shootern!
Vielleicht ist es wirklich die Schnelllebigkeit. Also eingängige Steuerung, Story null, Action viel und das kann man sich dann monoton wochenlang ins Gehirn ballern!
 
#9
Man muss ja nur mal zurück blicken.... Es gibt mehr Fortsetzungen, als wirklich neues... EA macht sich auch nicht neue Freunde mit den Jährlichen Updates. Und Call of Duty!? Auf dem PC war es super, aber seit dem die auch angefangen haben daraus nen Jahres Shooter zu machen, sage ich auch "nein, danke!" Es gibt immer mehr Müll auf dem Spiele Markt und auf der Wii und dem DS, nimmt das schon Überhand!
 
Spielt gerade: F1 2010, Monkey Island 2 SE
#10
Stimmt und das Schlimme daran ist, dass die Leute scheinbar Müll spielen wollen. Kein Entwicklerteam traut sich mehr wirklich in Innovation zu investieren, weil sich hole Spiele einfach wie geschnitten Brot verkaufen.
Mal sehen, ob es doch noch einen Versuch gibt, der dann ein Exempel statuiert!
 
#11
Ja, natürlich! Weil dir ganzen Kiddies keine Spiele kennen, die wirklich gut sind! Wenn ich mich an meine Kindheit erinnere und an die Spiele die ich damals gezockt habe.... wow! Das waren echt Titel, die ich bis heute in Erinnerung habe! Heute hat man so viel Rotz auf dem Mark, dass man nicht mal mit dem weg wischen hinterher kommt. Für mich sind Spiele, die jedes Jahr ein "update" bekommen, jedenfalls gestorben! EA hat früher mal richtig gute Spiele entwickelt, aber das ist echt schon sehr viele Jahre her!
 
Spielt gerade: F1 2010, Monkey Island 2 SE
#12
Ja, natürlich! Weil dir ganzen Kiddies keine Spiele kennen, die wirklich gut sind! Wenn ich mich an meine Kindheit erinnere und an die Spiele die ich damals gezockt habe.... wow! Das waren echt Titel, die ich bis heute in Erinnerung habe! Heute hat man so viel Rotz auf dem Mark, dass man nicht mal mit dem weg wischen hinterher kommt. Für mich sind Spiele, die jedes Jahr ein "update" bekommen, jedenfalls gestorben! EA hat früher mal richtig gute Spiele entwickelt, aber das ist echt schon sehr viele Jahre her!
Dem kann ich mich nur anschließen. ;)
 
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PSN-Name: Tyrus
Spielt gerade: Final Fantasy XVI
#13
EA hat früher mal richtig gute Spiele entwickelt, aber das ist echt schon sehr viele Jahre her!
Je größer die Firma, desto größer auch die Abhängigkeit von den Verkäufen. Warum sollte sich EA bemühen neue Spiele zu entwickeln, wenn sich die Neuauflage von Spiel X besser verkauft? Dieses Jahr hat EA durchaus ein paar neue Ideen auf den Markt gebracht die technisch und auch spielerisch gut bis sehr gut waren aber die Verkaufszahlen blieben auf der Strecke. Warum sollten sie also was an ihrer Politik ändern. Es ist ja nicht so, dass sie davon profitieren würden, denn wirklich gut hat sich z.B. weder Mirror's Edge noch Dead Space verkauft(~1.2 Mio ME, ~1,5Mio DS PS360 zusammen). Warum sollten also die großen Entwickler ihre Entwicklerstudios mit tollen "neuen" Spielen beschäftigen, wenn die "keinen" interessieren.
Gerade die großen Entwickler sind die Spiegel des Spielemarktes, weil sie so viele Spiele entwickeln und vertreiben.
 
#14
Ich weiß noch, als vor ein paar Wochen mein nervender Cousin bei uns gewesen ist und ich habe FF-VIII gezockt. Daraufhin meinte der kleine Stinker dann "IIIIIHHH, wie sieht das denn aus? Muss man da etwa lesen?!" OMG, dachte ich mir nur. Ich habe mir mein Englisch, eher durch Games angeeignet, als durch die Schule.... Die kennen das heute nicht mehr. Wenn man in nem Spiel schon lesen muss, ist das ne zu große last für die....
 
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PSN-Name: wesker85
Spielt gerade: The Last of Us
#15
@Rayden2K Wann hat EA je gute Spiele gemacht? Meiner Meinung nach nie, die waren für mich immer nur der Inbegriff für jährliche Updates. Und was die Entwicklung von Spielen betrifft herrscht mometan ein Stillstand. Neue Serien werden kaum noch entwickelt usw. Die einzige wirkliche Innovation, aber nicht im postiven Sinn ist, das langweilige Casuall Games immer beliebter werden..
 
#17
Pokemon ist da aber eher Harry Potter

Rayden2K sagte:
Und Call of Duty!? Auf dem PC war es super, aber seit dem die auch angefangen haben daraus nen Jahres Shooter zu machen, sage ich auch "nein, danke!"
signed

Rayden2K sagte:
Es gibt immer mehr Müll auf dem Spiele Markt und auf der Wii und dem DS, nimmt das schon Überhand!
Aber nur im Mainstream, weil der das eben kauft. Gibt genug innovative und auf dem DS auch sehr viele sog. Core Games.


Es gibt kein surreales Videospiel.
Doch
 
#18
BTW: Wenigstens mal ein guter Bericht im Gegensatz zu dem vom Spiegel, wobei der auch nicht perfekt ist, weil man hier die Spielmechanik und Immersion wieder zu sehr abstrahiert und das ist etwas womit ich nun überhaupt nicht einverstanden bin.

Wenn man alle Eindrücke weglässt wird eine Mona Lisa auch nur zur Farbe auf einer Leinwand. Diese Abstraktion ist doch absolut lächerlich.

Meinst du den hier?

http://www.spiegel.de/netzwelt/spielzeug/0,1518,609091,00.html

Weiß leider nicht, wie die zweite Hälfte des Artikels ist, nach der Killzone-Story-Beschreibung habe ich kopfschüttelnd den Tab geschlossen.
 

laughing lucifer

Against Automobile Obesity
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PSN-Name: Tekkenpowerslave
Spielt gerade: mit Mulmeln
#19
danke du sack...dein link hat mich dazu verleitet diesen dreck zu lesen...wie dieser schmierfink es wohl schafft morgens die haustür zu finden...
verallgemeinert soweit dass er seine zusammenhänge "findet"
 
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