Man muss dankbar sein - dafür, dass man bei den Netherrealm Studios eingesehen hat, dass zwei, drei Schritte zurück kein Zeichen von Schwäche, sondern manchmal einfach nötig sind. Dass ein Blick zurück auf die Anfänge der Serie einem wunderbar vor Augen bringen kann, was man im Laufe der Jahre verloren hat. Mortal Kombat profitiert deutlich davon, dass sich die Entwickler gesagt haben »Och, jetzt machen wir quasi ein verbessertes Remake des zweiten Teils, den hatten irgendwie alle gern!« Das Resultat ist ein 3D-Prügler, der sich angenehm zweidimensional spielt und ohne Ballast wie Kartrennen, Schachvariationen oder Selbstschraub-Fatalities auskommt. Dafür aber auch einen Haufen Altlasten mit sich bringt: Allen voran die nach wie vor leicht träge Steuerung, die sich nie so präzise und auf den Punkt genau wie bei Super Street Fighter 4, BlazBlue oder Tekken 6 anfühlt - von den hüftsteifen Umfaller-Animationen ganz zu schweigen. Immerhin ist die Brutalität des ganzen wieder ganz die alte; dieser Punkt wird auch um die teilweise sehr garstigen X-Ray-Manöver erweitert, auch wenn man sich an ihnen schnell satt sieht - auch und gerade, weil sie viel zu einfach auszulösen sind. In aller Kürze wartet hier ein Mortal Kombat sehr klassischer Sorte: Blutig, brutal, simpel und unterhaltsam. Im Prinzip also wie der erste Film, und auch mit ähnlichem Story-Gehalt.