Ich konnte mir dieses Jahr noch garnicht viele Videos zu den GDC-Vorträgen anschauen (jaja das Alter und die Arbeit), aber gamespodcast.de hatte da auch jedes Jahr eine nette Zusammenfassung, was zB Producer
Ralf Adam von den Firmen bzw. Indie-Devs hört.
Ist bei WEITEM kein vollständiger Bericht und ist sicher auch von seinem persönlichen Blick gefärbt.
Fand es trotzdem interessant, weil mich dieses Jahr mehr der Plausch hinter den Kulissen interessiert HÄTTE (kein Vortrag wird dir sagen, was da schiefläuft wenn Firmen Leute entlassen um Quartalsergebnisse zu schönen).
Ich fass das Wichtigste kurz zusammen, aber wer bock hat sollte reinhören, ein Probeabo kostet auch nichts:
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warum Entlassungen: da gaben die meisten seiner Kunden bzw. Partner als Grund an -> die Börse schaut in Zeiten von Rezession immer mehr auf die Effektivität der Firmen: sprich normalerweise wird grob eher darauf geschaut wieviele Leute eingestellt werden:
-- viele Einstellungen: Firma läuft vermutlich gut -> bringt vermutlich das nächste Quartal Gewinne
-- wenige Einstellungen: Firma läuft schlecht -> kein Geld rein pumpen, da die Quartal Gewinne schlecht sind
Wenn Rezession ansteht (und da musste ich lachen): schaut man eher auf die Gewinnmarge
-- konnte Firma Gewinne im Vergleich zu letztes Jahr bzw. letztes Quartal steigern -> Chancen stehen gut dass so bleibt
-- konnte Firma Gewinne nicht steigern: kein Geld rein pumpen.
Da die Firmen zuvor viele Leute eingestellt haben, wurden sie auch als höchst profitabel bewertet, da nun aber weniger Leute notwendig sind (kein Homeoffice mehr notwendig, Output jetzt schon zu hoch, usw.) können sie diese "Übereinstellung" auch bequem abbauen und steigern so mit etwas Glück noch die Gewinnmarge und bekommen so weiter Kohle
Ist jetzt stark vereinfacht, aber so plump sieht man das zumind in der Branche
Wie gesagt ist nur der Blick EINER Person die auf der GDC mit ein paar Leuten gesprochen hat, trotzdem in MEINEN Augen erschreckend.
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erschreckend große Spielebudgets: auch hier eine NICHTerkenntnis, dass die Budgets zu groß sind. ein Call of Duty soll aktuell 300Mio $ Entwicklung plus oben drauf nochmal 150Mio $ Marketing kosten.
Ein ganz großer Brocken (ein GTA oder Sony-Titel) soll aktuell sogar 600Mio$ + nochmal 600Mio$ Marketing verschlingen.
Was mich hier wieder erschreckt hat, sind die Erkenntnisse der Branche draus: zuviele Servicespiele? Zu große Openworlds die länger brauchen?
NEIN!
Man muss das Marketing billiger machen. Möglichkeit: mit KI (Algorithmus) die Zielgruppen besser erkennen und besser das Marketing darauf anpassen.
Man will sogar noch mehr GaS pushen, da man nur so Gewinne bei den großen Spielen sieht.
Anmerkung von Mir: wenn das Marketing-Budget schrumpfen soll, wird das sicher auch die Influenzer und Werbeanzeigen treffen. Gerade Erstere werden in der Branche als zu ungenau bzw. Lotto-like gesehen.
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die Zukunft der Indies: Auch interessant war die Einschätzung wie es mit der Finanzierung von unabhängigen und kleineren Teams aussieht. Hier schaut es ETWAS besser aus. Der Ton lautet: die Investoren sind wieder bereit Geld in den Markt zu pumpen, sie warten nur bis die Publisher auch wieder investieren. Und seitens Publisher lautet der Ton: aktuell nicht, aber sprich uns nochmal in 6-9 Monaten an.
Wirklich oft dürfte Ralf das Zeitfenster von 6 Monaten gehört haben.
Negativ dabei: schon jetzt sagen gerade Indies, dass sie die 6 Monate nicht schaffen werden.
Gab noch ein paar Eindrücke zu KI, aber das war mehr, dass man noch nicht viel dazu sagen kann, weil die Tools noch nicht soweit sind, um aktiv viel einzusparen.
Was mich etwas überrascht hat: er hat nicht über die Übersättigung des Markts gesprochen. Klar ist auch aus seiner Sicht kontraproduktiv, aber ich kann mir schwer vorstellen, dass dort NIE der Ton war: ja wir fluten Steam und co mit guten Spielen und das trägt ein Markt mit überschaubarem Wachstum halt nicht.
Wenn wir 2023 und auch schon wieder Anfang 2024 doch etwas gesehen haben: selbst "nolifegamer" können die aktuelle Masse an guten und vor allem LANGEN Spielen doch kaum stemmen. Selbst Spieleredis die quasi nur das als ihr Thema haben, kommen kaum mit der Berichterstattung der Masse hinterher und haben angefangen ihre jeweilige Nischen zu bespielen.