Das große Gimmick von Isolation und der Stolz der Entwickler ist das Alien: Ohne Vorwarnung taucht es ganz nach Belieben aus den Luftschächten der Raumstation auf, um dem Spieler auf vielfältige Instant-Death-Arten den Garaus zu machen. Und zwar viel zu oft, ohne dass man den eigenen Bildschirmtod wirklich verhindern könnte. Da biegt man zum Beispiel um eine Ecke, nur um urplötzlich dem Alien gegenüberzustehen, das auf dem Motion-Tracker nicht zu sehen war, weil es sich eben nicht bewegte. Zack, tot!
Das ist nicht schwierig, sondern unfair und geht so manches Mal über die Frustgrenze hinaus. Anfänglicher Horror wird zur Wut und manifestiert sich mit zunehmender Spieldauer im Wunsch, etwas Schweres, Kantiges in den Bildschirm zu pfeffern, um dem vermaledeiten Alien hämisch zuzurufen: »Na, hast du das kommen sehen, du Drecksvieh?« Einen ausgewachsenen Flammenwerfer, mit dem wir das Viech kurzzeitig verscheuchen, aber entgegen der Filmvorlagen nicht erledigen können, bekommen wir erst im zehnten von insgesamt 16 Kapiteln.
Es hat etwas irritierendes, wenn wir das Wesen in eine Feuersbrunst hüllen, es aber nur kurz verschwindet, um gleich darauf fröhlich grinsend wieder aufzutauchen. Dass der Revolver aus unserem Inventar keine Wirkung zeigt, können wir irgendwie noch durchgehen lassen. Aber ein Flammenwerfer? Das kommt uns ein wenig wie Cheaten vor!