Vom Ausmaß her vielleicht nicht, aber ist es nicht moralisch gesehen das selbe? Betrug ist Betrug, wo und wieso ist doch völlig Nebensächlich.
Die Leute regen sich doch auch weniger darüber auf, dass er bei seiner Doktorarbeit beschissen hat, als über den Betrug ansich.
Was ich damit eigentlich sagen möchte, Lügen und Betrügen ist menschlich. Auch die Sozialdemokraten sind davon nicht ausgenommen...
Du übersiehst den Rest meines Postings, den ich sogar fett markiert habe. Eine Dissertation stützt sich einerseits auf einen Überblick zum Forschungsstand und den bisher erbrachten Erkenntnisgewinn und eben auf das, was der Doktorant an eigener Leistung hinzuzufügen hat, um die Forschungen voranzutreiben.
Wenn ma nicht scharf trennt, was denn eigene und was fremde Leistung ist, schmückt man sich mit fremden Federn.
Wenn das dann auch noch ein Politiker erstens absichtlich tut, dann später verleugnet, nur um einen Tag später zu erklären, es täte ihm leid und dann auch noch für sich mildernde Umstände geltend macht (war ja soooo schwer neben seiner Tätigkeit als Abgeordneter), dann ist das auch moralisch sicher etwas anderes als eine Schularbeit, die - bei allem Respekt - niemals den Status einer Dissertation haben kann.
Wenn ein Schüler, sagen wir aus Faulheit, abschreibt, hat er den Sinn der Übung nicht verstanden. Wenn ein Doktorand abschreibt betrügt er sich, seinen Doktorvater, die Fakultät, die Universität, jeden anderen Doktoranden, der ernsthaft forscht und die Wissenschaftler die sich um Erkenntnisse bemühen. Das sind also zwei völlig verschiedene Paar Schuhe.
Wenn dieser Doktorand dann auch noch behauptet, lügt und die Kanzlerin ihm auch nich Absolution erteilt, wird damit öffentlich eine Beschädigung des Politiker-Amtes betrieben. Man tischt dem Volk quasi auf: Lügen, Betrügen und mit fremden Federn schmücken ist völlig okay. Dass das von einer konservativen Partei kommt ist schon eine Ironie.
Davon ab würde ich genauso über jeden Politiker jeglicher Coleur urteilen.