Black Widow 6/10
Juhu, endlich wieder Kino. Das war schon teilweise unangenehm "voll", aber irgendwie war es einfach schön mal wieder einen Film auf der großen Leinwand zu sehen.
Zum Film selbst: Black Widow wirkt so ein wenig wie ein Nachklapp von Phase 1-3 des MCU. Die Geschichte ist grundsätzlich gut ins Universum eingebettet, vor allem die erste Hälfte macht viel Spaß. Natashas Geschichte wird mehr oder weniger im Vorspann abgehakt, sodass sich schnell so eine Art James-Bond-Klon herausschält. Die Actionsequenzen sind prima gemacht. Die Chemie zwischen ihr und ihrer Schwester passt, aber schon dort fällt auf, was in der zweiten Hälfte des Films mehr und mehr zum Problem wird: der Humor.
Es gibt eine Sequenz, in der der Film eine Art Pause einlegt und sich Zeit für seine Charaktere und die Bereitung des Finales nehmen möchte. An diesem Punkt kann Black Widow sich irgendwie nicht entscheiden.
Der realistische Spionage-Film-Ansatz rückt immer mehr in den Hintergrund, in einer Sekunde ist es Familiendrama, in der nächsten Komödie. Der Humor ist gar nicht mal schlecht, aber wirkt stellenweise völlig deplatziert, manche Gags werden so oft wiederholt, dass es nervt.
Das Finale hats für mich dann gekillt: hier wird dann auf Teufel komm raus alles in den Mixer geworfen.
Übler Bösewicht, der stundenlang seinen geheimen Plan brühwarm berichtet, CGI-Gewitter, 1:1 Combat-Situationen, die nicht vernünftig aufgelöst werden, und eine Ende der Geschichte, das ein wenig gewollt wirkt, nur weil man ja irgendwie den Bogen zu den anderen Filmen hinkriegen muss. Das hinterlässt ein unrundes Gefühl, Black Widow hätte, wenn man die erste Hälfte konsequent weitergeführt und den Humor deutlich reduziert hätte, weitaus besser sein können.