Terminator Resistance Enhanced (PS5, Leitungsmodus)
Ganz ehrlich, das kommt vom polnischen Entwickler der uns in der Vergangenheit Lizenzgurken wie
Rambo: The Video Game oder diverse Einträge der Heavy Fire Railshooter geliefert hat.
Und alleine dafür ist das eine Errungenschaft sondergleichen. Wenn man es losgelöst davon betrachtet ist es immer noch eines der besten Terminatorspiele, wenn nicht sogar DAS beste Terminatorspiel überhaupt.
Es hält sich dabei SEHR an das alte
Terminator Future Shock von Bethesda aus den 90ern. Wenn das Niemand kennt, das war damals einer der geilsten First Person Shootern, aber auch (Bethesda) ziemlich verbuggt und halt mit ziemlich vielen Problemen damaliger Shooter versehen.
Im Prinzip geht es in den meisten Missionen auch hier durch die Ruinen zerstörter Städte um in kleinen Hubs Haupt und optionale Missionsziele zu erfüllen. Mal gilt es in Bunkern nach Überlebenden zu suchen, mal ein gewisses Ziel auszuschalten und auch mal nur Aufklärungsfotos zu schießen.
Immer wieder kommen auch mal linearere Missionen dazwischen, die stärker die Story voran treiben, wie eine Person von der Frontlinie zu holen.
Nach einer abgeschlossenen Mission (ihr könnt die Hubs auch meist frei erkunden und müsst zum Abschluss an einen bestimmten Punkt) kommt ihr in die Basis wo ihr mit einigen Charakteren interagieren könnt, eure Ausrüstung anpassen, neue Gegenstände craften (geht auch in den Missionen selbst) und an wenigen Stellen Nebenaufgaben aktivieren könnt.
Dabei hat das Spiel auch noch ein leichtes Crafting und RPG-System. Letzteres ist nicht zwingend wichtig, erleichtert euch ab so manche Mission. Da könnt ihr euch in feindl. Basen hacken, Sprengfallen entschärfen, oder auch nur eure Gesundheut bis 30% erhöhen könnt.
Anfangs geht es nur gegen kleinere Robos und die bekämpft ihr auch noch mit klassischen Schusswaffen. Mit diesen habt ihr aber NULL Chance den Terminatoren Schaden zuzufügen. Für die braucht ihr Plasmawaffen, die ihr erst ab dem ersten Drittel freischaltet.
Dazu ist schon mit Schwierigkeitsgrad leicht euere Gesundheit und Muni ständig knapp. Aufpeppeln müsst ihr euch klassisch mit Medikits und so schaut ihr immer wieder in den Ruinen was es zu finden gibt.
Die Story ist jetzt nicht sonderlich deep. Ihr spielt die Ereignisse nach, die euch die ersten 2 Terminator-Filme angedeutet haben: den Kampf des Widerstandes bis hin zum Sieg. Dabei erzählen euch einige Charaktere über ihre traurige Vergangenheit, ihr könnt sogar zwei Romanzen eingehen (die in ähnlich peinlichen Liebschaften enden wie in Mass Effect) und natürlich gibt es auch wieder die Zeitreisethematik.
Viel interessanter ist die Atmo und die kommt sehr gut rüber wie ich es bis dato nur in Future Shock gesehen habe.
Auch das Gameplay weiß großteils zu überzeugen, lediglich wird es dann zum Schluss etwas eintönig. Dann setzt euch das Spiel aber nochmal an die Frontlinie ab und für ein AA-Spiel wird das auch relativ interessant inszeniert, wenn auch hier die Wucht eines AAA-Titels fehlt, um da eine wirklich wirklich große Massenschlacht zu inszenieren. Ihr bekommt sogar richtig große Ballermänner in die Hand gedrückt, die zum ersten Mal etwas Furcht um die Terminatoren nehmen.
Lediglich der Abspann wo man in kurzen wenig animierten Artworks nochmal sieht, welche Entscheidung eure Wegbegleiter wohin führte, wirkt dann etwas billig.
Achja: in der PS5 Version gibt es einen 60fps Leistungsmodus und den Infiltrator-Modus. Das ist ein Arcademodus wo es mit gestoppter Zeit in der Rolle eines T-800 darum geht auf einer leeren Karte genug Gegner zu erledigen und Hinweise zu finden um den Unterschlupf des lokalen Widerstandsanführers zu finden. Nette Dreingabe, aber war für mich auch nur ca. 30-40min von Interesse.
Fazit: ein tollen Terminator-Spiel, das für sein Budget ein wirklich überzeugendes Setting bietet. Wer Fan ist greift zu, wer aber einen guten AAA-Shooter sucht, sollte hier einen Bogen um das Spiel machen.