Der Fotografie-Thread

PSN-Name: Cerberus27
Spielt gerade: The Real Life
Hi Leute,

Wie steht ihr eigentlich zum Thema WB und Bildstimmung?

Ich war vor kurzem auf einer Hochzeitsfeier und wurde gebeten zusätzlich zu einem anderen Photografen Bilder zu machen. Der Raum in dem die Feier stattfand hatte ein sehr schönes, warmes, gedimmtes Licht das für eine sehr angenehme Stimmung sorgte.

Ich hatte mein 55mm 1.8er Objektiv dabei und konnte ohne Blitz viele schöne, gut belichtete Bilder machen, während der andere Photograf mit einem Blitz arbeitete um mit einer etwas geschlosseneren Blende arbeiten zu können. Nun sitze ich hier am PC in Lightroom und kann mich einfach nicht entscheiden, ob ich mit dem Weißabgleich alles natürlich wirken lassen soll, oder ob ich die wärmere Stimmung im Bild lassen soll. Sieht beides gut aus.

Was mir allerdings bedenken gibt, ist dass die Bilder noch in ein Photobuch kommen und wenn man Bilder ausdruckt ist es eigentlich besser keinen Gelbstich drin zu haben. Ich hatte aber schon bei der Wahl meines Objektivs und der generellen Ausrüstung eigentlich geplant gehabt die Stimmung im Raum mitnehmen zu wollen, sodass man sich beim Durchblättern des Buches nicht nur an die Momente sondern auch an die Stimmung im Raum erinnert.

Des Weiteren hatte ich auch noch vor in nächster Zeit ein Model Shooting in einem Parkhaus bei uns zu starten. Dort sind blaue Neonröhren installiert und ich wollte dort mit einem Blitz und einer CTB Folie arbeiten. Der Blau Lock im Bild sieht bestimmt sehr cool aus aber ist halt der trotzdem der "falsche" Weißabgleich. Wie seht ihr das? Lasst ihr so markantes Licht lieber drin oder sagt ihr eher der WB muss immer stimmen?
 
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PSN-Name: Tommyfare
Spielt gerade: Pandemie
Ich habe jetzt meine alte Canon 450D verkauft und mir eine Bridgekamera mit Superzoom zugelegt.
Eine Sony hx400v.
Bisher echt tolle Bilder. Wenn ich etwas herumgespielt habe, poste ich mal was.
 

Telespieler

wipEout F3600-Antigravity League Champion 2052
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Ich habe jetzt meine alte Canon 450D verkauft und mir eine Bridgekamera mit Superzoom zugelegt.
Eine Sony hx400v.
Bisher echt tolle Bilder. Wenn ich etwas herumgespielt habe, poste ich mal was.
Sowas habe ich auch mal gemacht... 400D verkauft und SX50 geholt... hätte die 400D reparieren sollen. Superzooms sind ein Kompromiß für mich, den ich nicht eingehen möchte. Minisensor, mittelmäßige Optik...

Wie gesagt, gilt nur für mich ;)
 
PSN-Name: Cerberus27
Spielt gerade: The Real Life
Bombe :okay:

Meine ersten Versuche Portaits zu erstellen,
Feedback erwünscht :D



Mir gefallen beide nicht so. Das erste geht gar nicht und das zweite ist zumindest von Idee her ok. Ich hoffe es ist ok für dich wenn ich das so offen sage, immerhin willst du ja Kritik und dich dadurch verbessern ;)

Portrait und Modelshootings sind zur Zeit nämlich mein Hauptgebiet.

Kritik zum 1.Bild:
Das erste Bild wirkt so als wäre die Idee für das Bild beim Shoot durch Trial and Error entstanden, ungefähr so sahen meine ersten Bilder nämlich auch aus. Die versuchte Wirkung des Bildes wäre viel besser rüber gekommen wenn du es als Low Key Bild geschossen hättest.

Sprich: Der sehr auffällige Hintergrund ist viel zu hell und lenkt vom ohnehin schon sehr unauffälligen Model ab (Das Model trägt ziemlich langweilige Klamotten und hat auch sonst keine auffälligen Körpermerkmale, die den Blick des Betrachters zum Model lenken, welches das eigentliche Motiv ist).

Also stell das Model und die Lichtquelle beim nächsten mal weiter weg von der Wand, nimm eine etwas größere Blende und du hast den gewünschten Effekt. Speziell bei diesem Bild hättest du den Lichtformer noch etwas höher neigen können, damit die Beine etwas dunkler sind und du so den Fokus des Betrachters noch besser lenkst.

Zur Pose: Ich denke wenn das Modell die Füße auf dem Boden gelassen hätte und die Beine nicht überschlagen hätte, wäre das Bild noch einen Tick besser geworden, aber das hätte man ausprobieren müssen.

Zu Modelshootings generell: Pass auf jede Kleinigkeit auf! Vor allem auf die Haare. Da das Bild ohnehin viel zu hell ist, fällt es hier nicht so stark auf, aber bei einem Low Key Bild hätten die Schatten der Haare und die "kahle Stelle" schrecklich ausgesehen. Falls es möglich ist sowas lieber verdecken, aber nur wenn das Modell damit einverstanden ist, oder gleich von der anderen Seite fotografieren.

Kritik zum 2.Bild:
Was beim ersten Bild zu viel da ist, ist hier zu wenig da, nämlich Licht. Das Model und vor allem der schwangere Bauch hebt sich fast nicht vom Hintergrund ab (zumindest auf den beiden Bildschirmen meines PCs). Ich hab Anfang gar nicht gesehen, dass das Model schwanger ist. Um das zu erreichen hättest du 2 Möglichkeit:

1. Du belichtest die Wand etwas mehr, was in Kombination mit dem Muster der Wand und dem Model vielleicht sehr gut gewirkt hätte. Oder was noch besser wäre:

2. Du erzeugt mit einer weiteren Lichtquelle ein Streiflicht auf dem Bauch.

Im Gesicht hast du das ganze sehr gut gemacht (Ich frage mich ob du das Rembrandt Licht bewusst erzeugt hast :p ). Die gleiche Lichtquelle noch einmal auf den Bauch gerichtet und von etwas weiter hinten wäre top gewesen. Dann hättest du den Fokus perfekt auf die Hauptmotive, Gesicht und Bauch, gerichtet.

Naja noch nicht ganz, denn das kalte Licht von hinten ist viel zu hell. Ich habe beim ersten Betrachtet zu aller erst auf die Hand geschaut und dann erst nach langem Suchen das eigentliche Motiv gefunden.

Zur Pose: Wirkt ziemlich natürlich bis auf die Hand am Kopf. Die fällt aus dem Raster wie die Schuppen eines Reggae-Fans. Man sieht, dass sie die Hand still an der Position gehalten hat und das kommt bei genauerer Betrachtung sehr seltsam rüber. Wenn du was mit Händen an den Haaren machst, dann lass das Model sich ganz natürlich durch die Haare fahren, sich kratzen oder mit den Haaren spielen. Bewegung ist an der Stelle ein wichtiges Stichwort.

Wenn dein Hauptmotiv in dem Bild die Hände waren und ich das ganze falsch interpretiert habe, dann vergiss alle Kritik zum 2. Bild :p

Kleiner Tipp am Ende:
Lass dir wenn ein Modelshooting ansteht, Bilder von den Models schicken oder schau dir deren Bilder bei Facebook an und schau von welcher Seite sie sich selbst fotografieren oder wie sie sich in Gruppenbildern hinstellen. So findest du heraus, welche Körperseite sie an sich selbst präferieren. Das sorgt für mehr Sicherheit und Entspanntheit beim Model, da es immer einen Grund gibt, warum sie eine Seite bevorzugen ;)
 
PSN-Name: Staffi
Danke für dein Feedback.

Das Auge für die Kleinigkeiten, ist etwas was ich echt lernen muss, definititv.

Ich hatte das Studio bei uns in der Firma aufgebaut, weil ich es mir von einem Kollegen ausgeborgt hatte. Da hatte ich nicht so viel Spielraum bei der Raumgestaltung und auch leider eine Notleuchte im Raum, daher das dumme Kaltlicht im Bild.
Nächste Woche probier ich es nochmal, da werde ich dann einen anderen Raum verwenden.


Ich werde aber trotzdem nicht alle Punkte von dir auf der Stelle umsetzen, das ist mir to much. :D
Versuche die nächsten Wochen mal mit einer Lichtquelle zu arbeiten und da viel probieren und schauen wie es mir dabei geht.
Danach werde ich deine weiteren Anregungen sukzessive einfließen lassen.
 
PSN-Name: Cerberus27
Spielt gerade: The Real Life
Danke für dein Feedback.

Das Auge für die Kleinigkeiten, ist etwas was ich echt lernen muss, definititv.

Ich hatte das Studio bei uns in der Firma aufgebaut, weil ich es mir von einem Kollegen ausgeborgt hatte. Da hatte ich nicht so viel Spielraum bei der Raumgestaltung und auch leider eine Notleuchte im Raum, daher das dumme Kaltlicht im Bild.
Nächste Woche probier ich es nochmal, da werde ich dann einen anderen Raum verwenden.


Ich werde aber trotzdem nicht alle Punkte von dir auf der Stelle umsetzen, das ist mir to much. :D
Versuche die nächsten Wochen mal mit einer Lichtquelle zu arbeiten und da viel probieren und schauen wie es mir dabei geht.
Danach werde ich deine weiteren Anregungen sukzessive einfließen lassen.
Sich anfangs auf nur eine Lichtquelle zu begrenzen, ist zum lernen das beste was man machen kann. Man lernt damit extrem gut den Umgang mit Licht und Schatten. Des Weiteren merkt man auch relativ schnell warum und wann man mehr als eine Lichtquelle braucht (z.b. als Streiflicht am Bauch). Ich empfehle dir für den Anfang echt Low Key Portraits zu machen, sehen imo sehr gut aus, wirken wenn mans richtig macht sehr professionell, kann man auch easy ohne Studio machen und geben dir ein echt gutes Gefühl für Lichtsetzung. Natürlich nicht nur Low Key, aber informier dich mal etwas darüber. Man sagt nicht ohne Grund: "There is no Key like Low Key" ;)

Was für Lichtquellen und Lichtformer benutzt du eigentlich? Sah auf dem ersten Bild nach nem Blitz und auf dem zweiten nach Dauerlicht aus.

Ach und wenn ich dir noch ein paar letzte Tipps bezüglich Modellshootings geben darf, die ich im laufe der Zeit gelernt habe und mir viele Nerven erspart hätten, hätte ich sie vorher gewusst:
1. Mach dir bewusst, dass du allein verantwortlich für das Bild bist. D.h. du bist verantwortlich für Licht, Pose, Emotionen, Kleidung und Location. Wenn das Model die Kleidung wählt, dann musst du den Rest, vor allem die Location, daran anpassen. Genau das selbe Spiel wenn das Model die Location wählt. Wenn eine paar Haarsträhnen durchs Gesicht fallen, dann bist du daran Schuld, dass es dir nicht aufgefallen ist oder dass du nicht dran gedacht hast dies zu kontrollieren. Oder irgendwelche Falten in der Kleidung. Dann machst du dir unnötig viel Arbeit das ganze später mit Photoshop zu retten oder die Aufnahme ist im schlimmsten Fall hin.

2. Ja du hast im ersten Teil richtig gelesen, Posing ist deine Aufgabe. Du wirst selten in den Genuss kommen erfahrene Modells zu Shooten. Du musst dich darüber informieren wie sich Frauen und Männer (riesen unterschied) hinstellen sollen, damit es für das jeweilige Geschlecht am besten wirkt. Was bei Männern gut ist, kann bei Frauen ein no go sein. Ein Beispiel: Es ist gut, wenn Männer ihre Oberarme nah am Körper haben, dann sehen sie größer aus. Wenn das Frauen machen, dann wirken sie auf den Bildern fett und sollten das besser nicht machen. Du musst jetzt nicht 200 Posen auswendig können, aber halt so paar grundlegende Dinge wissen. Dabei hilft nur viel Recherche oder Vorplanung, was zum nächsten Tipp führt.

3. Überleg dir vor dem Shooting 3 Bilder komplett durch, stell sie dir wirklich ganz klar mit dem geistigen Auge vor und überleg dir was dazu nötig ist um das Bild so hinzukriegen. Das heißt, wo stelle ich wie viele Lichter hin, wie soll das Model posen, welche Kleidung soll es tragen, wie muss meine Cam ungefähr eingestellt sein etc.
Mach eines dieser Bilder direkt am Anfang. Das nimmt dir sehr viel Stress weg, da du ja schon alles im voraus geplant hast, bis auf die genaue Einstellung der Kamera. Das Model merkt dann auch, dass du da ziemlich locker und selbstbewusst ran gehst und wird dementsprechend dann auch lockerer. Es gibt nix schlimmeres als einen Fotografen, der sich erst on location alle Dinge überlegt. Das Model merkt sofort, wenn etwas nicht stimmt und fühlt sich dann dementsprechend unwohl. Nachdem du eines der 3 Bilder im Kasten hast, kannst du etwas rumexperimentieren, bis du dich entschließt die nächste der 3 Ideen umzusetzen.

4. Mach einen TFP Vertrag/ Vertrag! Egal ob unbekanntes Modell oder beste Freunde, mach mit jedem einen Vertrag aus, damit du rechtlich immer auf der sicheren Seite bist. Ich regle in dem Vertrag immer wie viel Bilder (bei mir immer mindestens 3 was ein Zufall) und wann das Model die Bilder spätestens erhält. Lieber 3 richtig gute Bilder hinter denen zum Teil pro Bild 3 Stunden Photoshop steckt, als 10 mittelmäßige Bilder. Außerdem regle ich in dem Vertrag auch genau was ich und das Modell mit den Bildern machen darf und was geschieht, wenn die Bilder kommerziellen Ertrag abwerfen.
 
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