Der E-Gitarren Thread - Für alle angehenden Rockstars

laughing lucifer

Against Automobile Obesity
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PSN-Name: Tekkenpowerslave
Spielt gerade: mit Mulmeln
@Lobby666
Mit Akkorden bist du schonmal gut unterwegs. Besonders am Anfang solltest du auf das drumherum achten. Damit gemeint ist:
- Lerne das Instrument selbst kennen. Passt die Saitenlage, hängt die Gitarre bequem am Gurt? Ist etwas unbequem/störend? Ein schlechtes Setup kann schnell Frust bringen und schmerzen sollen nach ein paar Stündchen nur die Fingerkuppen.
Steck eine Visitenkarte zwischen das erste Bundstäbchen und die Saiten. Fällt die Karte durch muss am Sattel gearbeitet werden. Lern Saiten zu wechseln inklusive dehnen der Saiten, Stimmen, justieren des Halsstabs für veränderte Luftfeuchtigkeit/Temperaturverhältnisse und einstellen der Intonation.

- Halt deine Fingernägel kurz um nicht langsam aber sicher Holz aus er Gitarre zu kratzen. An deiner Anschlaghand sollte der Nagel am kleinen Finger auch kurz sein, denn der ist der Hauptgrund für alle Kratzspuren im Anschlagbereich.

- Wärm dich auf. Einen Powerball (ja diese leuchtende Drehkugel) funktioniert gut, aber auch allerlei anderes Unterarmtraining hilft, Blut in die Arme zu bekommen. das beugt allerlei Sehnen und Handgelenksprobleme vor. Kreise mit den Armen, bring Bewegung in die Schultern. Für die Finger sind die Gummibänder der Klettersportler gut geeignet. Wir schließen ständig unsere Finger um zu greifen, aber man muss auch loslassen können um schnell die Position zu wechseln.

-Achte auf deine Haltung, häng nicht über der Gitarre wie ein Glöckner. Achte zwar darauf das deine Finger im Bund nahe der Bundstäbchen sind die die Saitenlänge momentan abstecken und nicht mitten zwischen zwei Bundstäbchen. Das kostet wesentlich mehr Kraft und mehr Kraftaufwand führt zu steifem, verkrampften Spiel. Orientiere dich falls nötig an den kleinen Sidedots, den kleinen Punkten an der Seite des Halses und spiel auch mal was blind um zu fühlen wo du bist und wie es klingt.

- Wie sauber du später spielst hängt sehr stark davon ab wie streng du zu dir selbst bist, wie oft du etwas wiederholst und dich selbst beobachtest. Ist dein kleiner Finger schwach, geh ihm nicht aus dem Weg sondern spiel etwas absichtlich mit mehr Einsatz des kleine Fingers bis er zu den anderen aufschließt. Wichtig ist das die Finger nicht durchknicken, das Sie einen Bogen formen und nur die Fingerkuppe die Saite kontaktiert. (Das trifft soweit zu solange keine speziellen Mute-Techniken genutzt, Barre-Griffe gespielt oder Bending/Vibrato eingesetzt wird).

- Nimm dir Zeit zum zuhören. Klingt komisch...nich? Leg den Fokus z.T. nur aufs Hören, klingt das wie du es möchtest? Soll etwas härter/weicher klingen? Soll etwas hervorgehoben werden? Ist da ein nerviges Geräusch das weg soll? Hier kann auch ein Looper helfen um kurz etwas aufzunehmen und gleich wieder abzuspielen mit der Option mehrere Schichten aufzubauen. Kopfhörer sind auch nicht verkehrt.

-Deine rechte Hand, egal ob du mit Plektrum oder Fingern spielen willst, muss sich zurechtfinden. Wie weit ist es von der Oberseite der E-Saite zur Unterseite der G-Saite? Probiere es aus, fordere dich schnell von der 6ten (ganz oben) zur 2ten zu springen. Beide Saiten nur berühren, bis man Rückmeldung durch leichtes spannen der Saite durch das Plek/Finger hat. Sei sparsam mit der Bewegung der rechten Hand, hauptsächlich aus dem Handgelenk. Und wenn du dir über die Haltung des Plektrums nicht sicher bist, schau dir ein Video dazu an.

- Was macht denn nun jeder Drehknopf, Schalter und Hebel an deiner Gitarre? Wie geht man mit dem Verstärker um? Viele haben mehr Hardware angesammelt anstatt erstmal zu verstehen was man überhaupt hat. Dazu empfehle ich dieses Video:
(Er ist ein schräger Vogel aber das Video ist gut)



Für detaillierte Zerpflückung von Riffs empfehle ich "MastertheGuitar" auf Youtube. Hier gibt es eine Videoserie "MasterthatRiff" die ein Riff in viele kleine Teile zerlegt, vom Ton über Anschlag und Timing viel Lust macht einen ganzen Song zu lernen.

Wenn du dich selber für 4-6 Wochen damit auseinandergesetzt hast, mach dich auf die Suche nach einem ordentlichen Lehrer. Das kann kein Video ersetzen und kein Buch. Das soll aber nicht heißen es klappt nicht. Die Disziplin ist der Schlüssel und klare, kleine Ziele die man sammelt. Es sind immer kleine Schritte und man übersieht seinen Fortschritt wenn man nicht darauf achtet. Kann da ein großes Übungsnotizbuch und einen Order empfehlen. Da kommt alles rein was du gespielt hast, worauf du hinarbeitest, womit du Probleme hast und wo du in 2 Jahren sein willst. Der Lehrer muss zu dir passen und du musst zwischen euren Treffen an etwas arbeiten sonst wirfst du Geld weg. Teste ruhig 2-3 verschiedene Lehrkörper. Neue Ziele kommen mit neue Fertigkeiten. Du kannst dein Vorhaben deutlich von einfacher Begleitung hochschrauben. Willst du dazu Singen oder Mundharmonika spielen? Ein Solo spielen? Wenn du Riffs kannst, kannst du auch ein paar einfache Läufe spielen. Die Basis ist der Rhythm part, die Solos sind nur der Zuckerguss.

Wenn du grad bei den Akkorden bist, nimm mal einen D-Dur Akkord und dann verändere nur die lange einzelner Finger und du entdeckst viel mehr. Über die Akkorde findest du alles. Immer gut hinhören. Stimme dein Instrument ordentlich, stell die Intonation ein, sonst wird dein Gehör falsch geschult.

Für Theorie und Technik empfehle ich wärmstens Pebber Brown. Je nachdem wie viele Videos du durcharbeitest hast du Zugriff auf einfache Strukturen für Beginner bis hin zu detaillierten Vorlesungen auf dem Niveau von Konservatorien.
Der Link führt dich auf Basis-Videos.

Was spielst momentan? Was für eine Gitarre/Verstärker hast du zur Verfügung?
Wenn du Bilder der liegenden Gitarre (Draufsicht) machst kann ich auch was zur Einstellung sagen.

Es gibt eine tolle Foss-App "Earmouse" mit der du unterwegs Gehörtraining machen kannst.
 
PSN-Name: Lobby666
Spielt gerade: PES16 Demo
Super Danke für die schnellen Antworten und den vielen Tipps.
@speckfrau Der Typ in deinem Video ist sehr angenehm und ruhig da kann man sicher was mitnehmen den Kurs werde ich auf jeden Fall mal durchmachen.
@laughing lucifer
Ich mache einfache Übungen (sowas zum warmspielen) auf einer Saite mit 4 Fingern in 4 Bünden usw...
Was Spaß macht ist Iron man von Black Sabbath auf der tiefen E Saite (natürlich nur die ersten paar Töne:::rolleyes:::). Das ist auch eine einfache Fingerübung aber man kann das Lied erkennen :rocks:.
Ansonsten übe ich die Akkorde zu 3 Little Birds und Let it be (siehe Fotos) Das hört sich aber gar nicht nach den Lieder an :::(
Mein Gitarre ist eine Yamaha Pacifica 112j. Als AMP habe ich einen Line 6 Spider IV 15. Das habe ich bei EBay Kleinanzeigen als Set gekauft.
Mit der Einstellung des AMP kenne ich mich noch nicht aus. Für was ist der kleine Hebel an der Gitarre den man auf 5 verschiedene Stellungen machen kann (bei jeder Stellung hört es sich anders an) was genau macht man damit?
 

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PSN-Name: speckfrau
Spielt gerade: das Lied vom Tod
Super Danke für die schnellen Antworten und den vielen Tipps.
@speckfrau Der Typ in deinem Video ist sehr angenehm und ruhig da kann man sicher was mitnehmen den Kurs werde ich auf jeden Fall mal durchmachen.
@laughing lucifer
Ich mache einfache Übungen (sowas zum warmspielen) auf einer Saite mit 4 Fingern in 4 Bünden usw...
Was Spaß macht ist Iron man von Black Sabbath auf der tiefen E Saite (natürlich nur die ersten paar Töne:::rolleyes:::). Das ist auch eine einfache Fingerübung aber man kann das Lied erkennen :rocks:.
Ansonsten übe ich die Akkorde zu 3 Little Birds und Let it be (siehe Fotos) Das hört sich aber gar nicht nach den Lieder an :::(
Mein Gitarre ist eine Yamaha Pacifica 112j. Als AMP habe ich einen Line 6 Spider IV 15. Das habe ich bei EBay Kleinanzeigen als Set gekauft.
Mit der Einstellung des AMP kenne ich mich noch nicht aus. Für was ist der kleine Hebel an der Gitarre den man auf 5 verschiedene Stellungen machen kann (bei jeder Stellung hört es sich anders an) was genau macht man damit?
Hab exakt die gleiche Gitarre und den gleichen Verstärker
 
PSN-Name: Lobby666
Spielt gerade: PES16 Demo
Dann müssen wir beide uns ran tasten um die richtigen Einstellungen zu finden.
Aber das ist glaube ich nicht das größte Problem. Zuerst müssen die Hände und Finger ihre Arbeit erledigen 😀
 

laughing lucifer

Against Automobile Obesity
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PSN-Name: Tekkenpowerslave
Spielt gerade: mit Mulmeln
Bilder können auch täuschen, aber sofern die Visitenkarte stecke bleibt und nicht durchfällt sollte der Sattel vorerst in Ordnung sein. Und von der Anordnung an der Brücke scheint zumindest der Vorbesitzer/Hersteller Oktavreinheit angestrebt zu haben. Schau dir aber auf jeden Fall noch ein Video an wie du die Intonation überprüfst und justierst. Der Ton der ungegriffenen Saiten soll sich bei Standard-Stimmung am 12ten Bund nur eine Oktave höher wiederholen. Das kannst du mit deinem Stimmgerät überprüfen. Hast du eines von KORG oder ähnliches, steck es ein anstatt den Lautsprecher zu benutzen. Oder nutze diese App: https://f-droid.org/en/packages/org.billthefarmer.tuner/
Die ist kostenlos, werbefrei und funktioniert ausgezeichnet für allerlei Arten von Instrumenten.

Zupf die leere E-Saite an (mit der gleichen Intensität wie beim Spielen und in der gleichen Position am Körper) und dann greif im 12ten Bund (der mit den ersten 2 Punkten) tue das Gleiche und sieh dir die Abweichung an.
Ist der Ton zu hoch also sharp (#) muss die Saitenlänge verlängert werden.
Ist der Ton zu tief also flat (b) muss die Saitenlänge verkürzt werden.
Das kannst du dir leicht merken wenn du an einen Kontrabass denkst und eine Ukulele. Die Ukulele hat kurze Saiten und hat ein hohes Klangspektrum, der Kontrabass hat sehr lange Saiten und hat ein sehr tiefes Klangspektrum. Ist der Ton zu hoch musst du mehr von der Uke zum Kontrabass wandern, also muss der einzelne Brückenreiter (English auch Bridge saddle) weiter nach hinten wandern. Dazu muss die Saitenspannung verringert werden, dann deck den Korpus in diesem Bereich mit einem Tuch oder Kreppband ab und suche einen PASSENDEN Inbus oder Philips-Bit (PH) zum justieren. Der Bit soll kein bisschen wackeln wenn er eingesteckt ist. In der Regel kommt minimales Werkzeug mit eurem Instrument. Sämtliche Einstellungen IMMER mit einem frischen Satz Saiten durchführen und davor die Saiten, zumindest die Umwickelten dehnen um sie stimmstabil zu bekommen.

Mit dem Stimmgerät oder der App kannst du auch noch weiter testen wie es um den Sattel bestimmt ist. Erst die leeren Saiten, und dann mit sanftem Druck im ersten Bund spielen und vergleichen. Wenn dein Druck die Saitenspannung deutlich verändert, stimmt der Ton nicht mehr im ersten Bund, Akkorde klingen schlechter und es kostet viel Anstrengung im ersten Bund zu spielen, hier muss an den Sattelkerben/Nuten gearbeiten werden.

Bevor man lange rumjustiert, kann man eine völlig verstellte Brücke in der Mitte des Einstellbereichs in eine Form bringen die manche als AC/DC Blitz bezeichnen: (am Beispiel einer PRS Wraparound bridge)
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Sieht man diese Rune ...äh :ugly: diese leichte Blitzform/Zickzack-Muster hat man nachdem die Saiten drauf sind viel weniger zu tun. Beim Justieren immer die Saiten ein paar Umdrehungen entspannen.

Jeder einzelne Sattel MUSS beide Schräubchen zur Höhenverstellung auf dem selben Niveau haben.

HIER IST ES VÖLLIG FALSCH:
1588931446874.png
Die Saiten, NUR die Saiten sollen dem Radius des Griffbretts folgen um einen gleichmäßigen Abstand der Saiten von de Bünden zu gewährleisten + Abstand zu den Polen der Tonabnehmer. Dazu kann man sich selber Radienlehren basteln:
http://guitarhack.com.au/printable-radius-gauge/
Ausdrucken, auf Karton kleben und ausschneiden. Man stellt erst den Radius des Griffbretts fest indem man die Radiuslehre an das Griffbrett hält. Man kann sich auch Aussparungen für die Saiten einschneiden um auch mit den Saiten drauf den Radius zu checken. Hat man den richtigen gefunden hält man die Radiuslehre an die Saiten und justiert die gleiche Anzahl von Umdrehungen je Sattel bis die Saiten am Radius anliegen. (Zuerst die beiden E-Saiten in die gewünschte Höhe bringen und diese nicht mehr verändern, dann die inneren passend zum Radius justieren.)


Jetzt bin ich doch froh das ich nachgeguckt habe...eure Yamaha Pacifica 112j, ist ein bisschen besonders, da es ein 13 3/4 inch radius ist, bzw. 350mm Radius. Sollen ist nicht haben, (zumindest je nach Hersteller) kann der tatsächliche Radius auch abweichen von dem was angepriesen wird. Je größer der Radius, desto flacher das Griffbrett, das erleichtert große Bendings, da der "Berg" des Radius rein geometrisch nicht im Weg ist und deshalb das sogenannte "Choke out" ausbleibt. Der Ton kann sonst beim Bending besonders in den hohen Lagen schnell absterben anstatt auszuklingen. Die kleineren Radien wie bei alten Fender Strats mit 7.5'' Radien sind für viele bequemer für Akkorde, dafür wird es schon bei mehr als einem whole step bend (Bending um zwei halbton-Schritte) recht eng, falls die Saitenlage nicht zum Bogenschießen einlädt. Weiterhin kann man auf den flacheren Griffbrettern wesentlich schnellere Läufe spielen weil es alles mehr in einer Ebene ist.

RICHTIGE EINSTELLUNG des Bridge Saddle Radius:
Die Saiten folgen dem Radius, die einzelnen Sättel sind parallel zum Boden / zur gedachte Horizontalen. Das sieht dann aus wie Treppenstufen, ala Aliasing. Jeder Sattel bringt seine Saite auf das richtige Niveau für den Radius und verteilt die Last gleichmäßig auf die winzigen Einstellschräubchen die mit einer noch winzigeren Teilfläche aufliegen (Freq.-Kupplung und so...Spalt nix gut).
1588932446608.png
Verkackt man das mit dem Radius (wie weiter oben gezeigt, machen manche noch nach Jahrzehnten falsch), kann selbst eines der "Beinchen" in der Luft hängen, beim Schwingen der Saite Morsecode verbreiten, der einzelne Bridge Saddle kann sogar unmerklich rotieren während alles auf nur einem Beinchen steht. Das Einsetzen einer Vibrato-Brücke (habt ihr, wird oft in der Werbung fälschlicherweise Tremolo genannt, mit Whammy ist man sicher:ugly: ) kann hier zu weiteren Problemen führen.


Der Schalter (5-Position-Switch) Ist für das Umschalten zwischen den Tonabnehmern auch Pickup oder kurz PU genannt. Hier gibt es sogenannte Singlecoils (Einspuler) und Humbucker mit zwei Spulen. Die Einspuler haben in der Regel ein schwächeres Signal, klingen klarrer und weniger warm als die Humbucker, was für unverzerrtes/weniger verzerrtes Spiel bevorzugt wird. Die Humbucker wurden entwickelt um die Nebengeräusche den "Hum" (Summen/Brummen) zu unterdrücken (bucking the hum). Die zwei gegensätzlich gewickelten Spulen eliminieren durch ihre Verschaltung diese Nebengeräusche sehr effektiv. Humbucker haben meist einen sehr warmen, vollen Ton der aber einiges an Klarheit aufgibt.
Wichtig bei all diesen Lautmalereien und Werbesprüchen in Zeitschriften...glockengleich, sanfte Mitten, perlende Brillianz...:sick: muss man sich erstmal klar machen wie subjektiv der Klang ist. Wir haben alle andere Gehörgänge, Vorschäden und Alterserscheinungen, was man jetzt hört muss dem anderen weder gefallen noch gleich empfinden weil unsere verfluchten Schädel und Gehörwindunge + Ohrschmalzgehalt abweichen. Dazu kommt noch die Position des Verstärkers zum Raum, beschallt der Verstärker die Beine oder die Ohren...
Du musst finden was du magst und was du magst kann sich in 5 Jahren stark ändern.

Entscheidend für den Klang ist die Position der Tonabnehmer entlang der schwingenden Saite. eure HSS-Konfiguration (Humbucker-Single-Single) erlaubt hier sehr viele verschiedene Klänge. Je nach der Verkabelung habt ihr entweder einen anderen Tonabnehmer oder eine Kombination von Ihnen. Die erste Stellung (ganz rechts) ist nur der Humbucker, hier ist der fette Rhythmus und die Verzerrung zu Hause. In Stellung drei (vertikal nach oben) habt Ihr den mittleren Tonabnehmer und ganz links (Stellung 5) habt ihr den Hals-Tonabnehmer. Wie ihr seht ist die Position mit der Bewegung des Schalters sehr intuitiv. Haben ja noch 2 und 4 als Position: Hier hängt es sehr von der Beschaltung ab, aber normalerweise werden hier jeweils 2 Spulen miteinander kombiniert. In der Regel der mittlere SC und die Innere Spule eures Humbuckers auf (2) und der mittlere SC und der Hals-SC in Stellung 4. Der mittlere Tonabnehmer wird in der Regel mit umgekehrter Polarität und andere Wicklungsrichtung eingesetzt, denn so kann man in Position (2) & (4) auch bis zu einem gewissen Grad brummfrei spielen weil man sich den gleichen Effekt wie beim Humbucker zunutze macht (gegensätzliche Wellen heben sich auf).
Der Hals-Humbucker bekommt durch die Nähe zur größten Schwingungsamplitude wesentlich mehr Höhen ab. Der Bridge-Tonabnehmer viel weniger (daher ist bei reiner Singlecoil-Bestückung bei der Stratocaster & Telecaster (+Klonen) der Winkel des Bridge-Tonabnehmers aus der Not heraus entstanden), denn nahe am Ende schwingt nicht mehr viel. Die Höhen und Mitten schneiden durch den Sound der übrigen Band und daher schaltet man z.B. bei Gibson-Gitarren (und deren Klonen) zwischen Lead und Rhythm um. Die Zwischenstellungen können euch auch gefallen, die hört man viel bei Blues, southern Rock und einige schalten auch recht viel während dem Spielen um.
Da Ihr nur 2 Potis (Potentiometer) verbaut habt, ist wohl einer für die Lautstärke und der andere für den Ton. Hier kann man deutlich den Ton formen, was ohne Treble-Bleed Kondensator aber auch Höhen kosten kann. Ob einer verbaut ist kann ich nicht sagen. Ihr könnt ja zurückregeln und hören ob ihr deutlich Höhen verliert oder nicht. Hättet ihr 3 Potis, wäre einer ein weiterer Ton-Regler für 2 der Tonabnehmer um bei gemeinsamer Verschaltung mehr oder weniger zuzumischen.

Solltet ihr vorhaben das Whammy zu nutzen, rate ich zu einem sogenannten Roller-Stringtree. Das ist ein Saitenniederhalter der eure billige Blechversion an der Kopfplatte ersetzt. Das "Bäumchen" hält die G- und B-Saite herunter, da der lange Weg vom Sattel (Nut) bis zu den Stimmmechaniken den Anpressdruck in den Sattelnuten verringert. Die Position ist nicht zufällig. Hätte man die Mechaniken nicht alle in einer Reihe wäre man nicht so weit weg, dafür verlaufen die Saiten gerade durch die Sattelnuten (nutslots). Die erwähnten Roller-Stringtrees erlauben das abrollen der Saiten an diesem Niederhalter anstatt stecken zu bleiben. Das ist wichtig wenn sich die Saiten viel bewegen wie beim Einsatz der Whammy-Bar. Hier der Einschub: Es heißt nicht Tremolo, sonder Vibrato weil sich beim Tremolo-Effekt die Lautstärke verändert, aber beim Vibrato verändert sich die Tonhöhe, was hier der Fall ist da die Saiten ent- und gespannt werden weil Ihr die Brücke verkippt und damit die Mensur (Distanz zwischen Sattel und Brücke) verändert. Hängen die Saiten in dem Stück blech leicht fest, ist die Gitarre verstimmt nachdem man die Whammy-Bar genutzt hat. Wichtig bei dem Roller-Stringtree ist die eigenständige Drehung der beiden Saiten. Momentan kann man mit Teflon-Fett auch an dieser Stelle schmieren. KEIN GRAPHIT! Graphit ist magnetisch und alle feinen ferromagnetischen Teilchen sollen nicht in die Nähe eurer Tonabnehmer kommen. Und ist es an dieser Stelle oder den Nutslots ist es bald an den Fingern und überall an der Gitarre.

Bevor ihr aber irgendwas an der Brücke einstellt, muss man erst gucken ob der Hals gerade ist. Im Gitarrenhals befindet sich ein Halsstab, der sog. Truss-Rod. (Ein Flach- oder Rundstahl und eine angeschweißte Verbindung die durch Verkürzung der Länge eine Biegung in den Stahl bringt. Dieser Stab stemmt sich gegen die Saitenspannung, die den Hals nach vorne verbiegen will. und mit der richtigen Spannung bleibt er schön gerade oder hat je nach Spielweise eine winzigen Vorwärtsbiegung (forward bow).
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Wie seht ihr das? Ihr habt eine perfekt gerade Schnur direkt darüber hängen. Drückt im ersten Bund die Saite herunter und in dem Bund bei dem der Hals auf den Korpus trifft (Hier kann der Trussrod nix mehr machen). Die Luft die jetzt im 7. Bund, bzw. zwischen Saite und dem Bundstäbchen besteht nennt man Relief. 0.3mm sind genug, sogar für Leute wie Stevie Ray Vaughn.
Der Halsstab ist NICHT zum verändern der Saitenlage gedacht! Er muss justiert werden je nach Jahreszeit und Luftfeuchtigkeit. Dazu nimmt man den mitgelieferten Schlüssel (Bei Yamaha wohl ein 4mm Inbus) in das Ende des Truss-Rods das sich einem offenbart. Entweder an der Kopfplatte oder am unteren Ende des Halses (nervig weil man oft nicht drankommt. Schön gelöst hat es Musicman mit dem Rad in das man alles mögliche einstecken kann. Wenn man jeweils nur eine Vierteldrehung ausführt könnt ihr nichts verkehrt machen. Auf den Bildern ist die Drehrichtung je nach Forward/Backbow beschrieben. Es sollte immer ein wenig Spannung auf dem Truss-Rod sein um den Hals zu unterstützen.

Zur Saitenlage selbst: Es soll nicht viel Druck brauchen oder viel Distanz überwunden werden um die Saiten an das Bundstäbchen zu drücken (je nach Bundhöhe berührt ihr das Griffbrett garnicht). Was für eine Saitenlage ihr habt könnt ihr am besten mit einer sog. String-Action-Gauge messen, aber es tun auch Fühlerlehren oder in der Not auch eine 1-cent Münze. Die Münze ist 1.67mm stark (am Rand) die könnt ihr am letzten Bund zwischen die E-Saite und den Bund klemmen. Damit kommt man auf ca. 1.5mm am 12ten Bund. Die Diskant-Saiten (in der Regel die nicht umsponnenen Saiten dürfen bei 1.2-1.3mm am 12ten Bund liegen. Hier in allen Bünden entlang spielen ob die Saiten gegen die Bünden schnarren. Spielt man hauptsächlich verzerrt, hört man davon garnichts und ein geringes schnarren wird bei niedrigen Saitenlagen oft toleriert. Ist der Hals ausgerichtet und stimmt die Saitenlage zur Spielweise und es schnarrt deutlich müssen zumindest einzelne Bünde abgerichtet werden. Alle Messungen sollte in der Spielposition gemessen werden und blick muss direkt von oben bei gutem Licht erfolgen.

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Amp einstellen:
Zur Einstellung eures Amps guckt euch das Video im vorherigen Post an. Wenn ihr die Effekt-Sektion mal ausblendet habt ihr ähnliche Kontrollen. Dazu kommt eure Anleitung: https://de.line6.com/support/manuals/spideriv15/
Dazu noch: und nochmal:

Iron Man ist nicht schwer und du kannst dir locker zutrauen es komplett zu spielen. Einfach alles in kleinste Schnipsel zerlegen und dann zusammensetzen:

Tabs gibt es auch unter dem Video.

Zu Let it Be:

Fangt das Notizbuch an, setzt euch Erinnerungen auf dem Smartphone um zu spielen. Es dauert 4-6 Wochen um es zu einer Gewohnheit zu machen. Spielt jeden Tag, selbst wenn ihr die Gitarre nur 10min in den Händen habt, es hilft.
Und wechselt die Saiten spätestens alle 2 Monate. Je öfter ihr es macht desto schneller geht es. Dabei kann man auch schön sauber machen.
Sucht euch Jemanden mit dem Ihr zusammen spielen könnt. Sobald ein paar Schlagmuster und ein paar Akkorde vorhanden sind, spielt mit anderen! Das motiviert ungemein und man macht viel mehr.
 

laughing lucifer

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PSN-Name: Tekkenpowerslave
Spielt gerade: mit Mulmeln
Fand den Akzent immer stark, aber man versteht ihn besser als Ozzy. Der macht das immer sehr gut, würde auch bei dem Unterricht nehmen wenn ich auf der Insel wäre. Bei mir klaffen auch einige Lücken und sollte auch viel mehr Spielen, vor allem strukturierter.
Wenn ihr mit irgendwas ned weiterkommt oder Fragen zum Setup habt, einfach raus damit.
 
PSN-Name: Lobby666
Spielt gerade: PES16 Demo
Vielen Dank für die ausführlichen Anleitungen. Die muß ich dieses WE mal durcharbeiten.
Da du gerade was von Regensburg schreibst fällts mir wieder ein habe ich dir nicht mal ein PS4 Spiel vorbeigebracht laughing lucifer? Muß aber ca 7 Jahre her sein.
Dann wohnen wir ja gar nicht soweit auseinander.
Wo wohnst du speckfrau?
Ich wohne in Schorndorf bei Cham
 

laughing lucifer

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PSN-Name: Tekkenpowerslave
Spielt gerade: mit Mulmeln
Das 0,46mm Plek bleibt zwischen Bundstäbchen und den Saiten hängen richtig?
Falls ja ist das ein guter Wert, so um die 0.5mm macht Freude.
Schau noch ob das bei allen Saiten im ersten Bund so ist. Von der 6.Saite (E) zur ersten (e) soll es ruhig ein wenig abfallen.
Hauptsache nich über 0.6mm.
Wichtig bei der Intonation und auch im ersten Bund ist das Testen mit dem Stimmgerät oder der verlinkten App (es gibt unzählbar viele, aber die hat keine Werbung und spioniert ned rum). Kannst ja übers WE angehen.
Gut das Yamaha selbst bei den Einsteigermodellen so gut abliefert. Qualitätskontrolle gibt es kaum eine bessere.
Da kann man auch beherzt bei den gebrauchten Western- und Konzertgitarren zugreifen.

Wenn du die Riff-Videos spielst kannst du das heruntergeladene Video mit VLC-Player verlangsamen ohne die Tonhöhe zu verändern.
Ist alles in kleine Stücke zerlegt, spiel zwei Abschnitte zusammen und achten auf den flüssigen Übergang.

Ist gut möglich das du mir ein Spiel gebracht hast. Kannst du dich noch an das Spiel erinnern?
 
Zuletzt editiert:
PSN-Name: Lobby666
Spielt gerade: PES16 Demo
Hi
Wenn dann wars für die PS3. Vanquish hatte ich nicht. Evtl CoD oder Battlefield aber ist ja auch egal.
Ich hab mit jetzt vorgenommen an Let it be drann zu bleiben. Sollte es in 2 3 Wochen einigermaßen gehen kann ich dir mal ein Video zukommen lassen.
Wobei ich nicht sicher bin ob es das richtige Lied zum anfangen ist denn so wie es sich momentan anhört denke ich die Beatles singen über mich "Lass es sein Lass es sein Lass es lieber sein" das ist nicht gerade motivierend :::eek::::LOL:
Die Tabs für Iron Man gibt es anscheinend nicht mehr auf der Seite.
 

Kanaro

Well-known member
PSN-Name: JulienFades

Ich gucke gerne die Tutorials von diesem Kanal. Leicht zu verstehen und sehr genau.

Wenn du gerne die Beatles magst kannst du mal "Come Together" versuchen. Der Song ist auch nicht schwer und das Solo ist auch machbar.



Ich hab mir jetzt endlich mal eine Strat gekauft und zwar diese hier:

https://www.thomann.de/de/fender_player_series_strat_mn_pwt.htm

Ich wollte endlich eine Gitarre mit Tremolo System haben und ich wurde nicht enttäuscht. Der Sound für den Preis ist der absolute hammer.
Ich spiele mittlerweile viel Deep Purple/Blackmore und da kommt man um ein Tremolo nicht drumrum :D
 
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