Man muss sich nur mal ausmalen was es für einen Sturm der Entrüstung gäbe, wenn Aladdin oder Pocahontas auf einmal von weißen Schauspielern verkörpert würden. Da wäre die Kacke aber am dampfen.
Zur Thematik Color Grading:
Ich glaube wenn man es von folgender Perspektive sieht kann man das vlt eine Spur eher verstehen:
Seit dem Beginn von Hollywood hat man die Hauptrollen großteils an weiße männliche Schauspieler vergeben. Bis in die heutige Zeit gibt es immer noch die Rettung des hilflosen Mädels bzw. muss sich noch immer ein Schwarzer von einem Weißen rausboxen lassen.
Wenn dann die paar Vorzeigerollen von zB einer Japanerin auf eine kaukasische Schauspielerin (Ghost in the Shell Realfilm) usw. wechseln kann ich da schon verstehen dass da der Eine oder Andere denkt "jetzt machen sie aus der Rolle auch natürlich einen 0815 Weißen/Weiße".
Umgekehrt verlieren "wir" nicht viel, wenn nach FÜNFUNDZWANZIG Filmen mal was Anderes mit einer Rolle versucht wird, gerade wo man merkt dass ihnen schön langsam bei gleichbleibender Rolle die Ideen ausgehen und man so einen neuen Spin bekannter Themen bieten kann.
Trotzdem gerät das immer so schnell aus allen Bahnen. Das man nicht begeistert war, dass in Ghost in the Shell keine Japanerin gecastet wurde (gerade weil das im Rahmen der Geschichte wenig Sinn machte) okay, aber Johansson spielte die Rolle trotzdem gut. Das las man aber dann von Keinem der sich vorher am Shitstorm beteiligte.
Wenn dann der Film tatsächlich auch Mist ist (wie bei Ghostbusters, der nicht nur durch vom Genderwechsel nicht profitierte sondern auch so dämlich war und ständig Scherze auf Kosten seiner ursprünglichen männlichen Fanbase machte), kann man immer noch jammern.