Klavierspielen - Der Thread für Pianisten und solche, die es werden wollen...

#1
Leute, ich will Klavierspielen lernen. Im Herbst geht es los. Nehme Unterricht.

Denke, das Klavierspielen ähnlich wie das Spielen von Videogames ist. Der Controller beim Klavier sind eben die 88 Klaviertasten mit den Pedalen unten. Die Noten gehören zur Bedienungsanleitung. Klaviere waren die Spielekonsolen des Mittelalters und der Zeit der Aufklärung! Und sie dienten freilich noch der Unterhaltung der anderen Leute, aber das ist bei den heutigen Spielekonsolen auch so.

Man kann nach und nach verschiedene Klavierstücke lernen, sich daran erbauen, in eine Art Verbindung zum Komponisten treten und ggf. andere Leute damit beeindrucken.

Ich will mal was Neues machen, nicht das hundertste Videogame mit der selben abgewandelten Story zocken. Mit dem Klavierspielen werde ich in eine für mich völlig neue Welt eintauchen.

Was haltet ihr davon? Spielt vielleicht jemand von euch schon Klavier?
 

laughing lucifer

Against Automobile Obesity
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PSN-Name: Tekkenpowerslave
Spielt gerade: mit Mulmeln
#2
Klingt nach ner guten Idee. Musik ist Therapie.
Ich schieb schon lange vor mir her mal ein wenig zu spielen, wobei der Fokus weiterhin bei den Gitarren liegt.
Gibt nen Haufen toller Apps zum spielen und es wahr wohl nie so einfach wie heute sich hochkarätige Infos zu holen.
Hab noch ein altes Yamaha Keyboard rumliegen, aber der Anschlag is gruselig und es gibt keine Pedale.
Es gibt heute ausgezeichnete Digitalpianos die selbst von Starpianisten zum üben verwendet werden.
Wenn du mal ein paar Jahre gespielt hast, würd ich mir sowas holen. 2.5-3.5k€

Bevor du loslegst, zieh dir jeden Tag ne App oder videos zur Gehörbildung rein. Es dauert aber es lohnt sich.
Wenn du die Stunden nimmst wird man dir gleich die richtige Haltung eintrichtern. Da kann man schon Fehler machen die scherzhaft enden.

Falls du dir deinen Lehrer noch nicht ausgesucht hast, nimm bei verschiedenen Probestunden. Die Chemie muss stimmen und es gibt auch einige Videos wie du einen guten Lehrer/Lehrerin findest.

Dein schlimmster Feind beim üben ist der Drang einfach nur rumzuklimpern (Bei der Gitarre: rumnudeln). Es macht zwar spaß, aber man verliert unfassbar Zeit. Irgend ein Ziel solltest du beim Üben immer haben. Ich empfehle ein Spiel-Tagebuch, in dem eine Herausforderung, momentane Probleme und Tipps vom Lehrer reinkommen. Dat motiviert und sorgt für stetigen Wachstum.

Btw...sei Froh das du alle Töne in einer Reihe hast.8)

EDIT wegen der Thumbs-Down einbauen...hab unwissentlich wohl den Code dafür geschrieben:pfeif:
 
Zuletzt editiert:

Kyrill

Held vom Erdbeerfeld
#7
Hallo Lexgen,

dieser Thread überrascht mich doch. Mit so einem Thread hätte ich hier definitiv nie gerechnet. :ugly:

Mit was viele sicherlich auch nicht gerechnet hätten ist, dass ich in meiner Jugend auch Klavierstunden genommen habe für einige Jahre.
Wie meine Vorposter und du bereits erwähnt hattest hilft Musik in vielerlei Hinsicht: die einen nutzen es zur Beruhigung und die anderen um sich auszudrücken.

Für mich war es Gleichgewicht. Meine Nerven zu beruhigen und meine Koordination, Zielstrebigkeit zu verbessern.

Das Klavier an sich bzw der Flügel ist aber für mich etwas sehr Besonderes. Ein sehr kraftvolles und vielschichtiges Instrument das zB in einem Orchestra essentiell ist. Ich fing damit mit ca. 15 Jahren an. Das ist, professionell gesehen, schon sehr spät. Das war allerdings völlig OK da ich damit keine Karriere angestrebt hatte.

Das Erlebnis an einem STEINWAY & SONS Grand Piano spielen zu dürfen, werde ich nie mehr vergessen.
Eines meiner Höhepunkte meiner Klavierspiel-Zeit. Wie dieser Flügel mühelos einen Saal beschallt ist für mich ein absolutes Highlight an dem kein Game rankommt. Kurz für die die diesen Flügel nicht kennen... das ist der Maybach, der Bugatti unter den Flügeln und man braucht richtig viel "Kleingeld" um sich so ein Grand Piano zuhause hinstellen zu können... ;)



Um deine Videospiel-Referenz fortzuführen bzw zu erweitern, würde ich Beat Em Ups nennen.
Ein Musikstück zu lernen ist wie Combo Pattern in einem Kampfspiel zu erlernen. Es ist nichts anderes. Der Input, Timing all das muss stimmen. Aber auch der Tastendruck für Höhepunkte oder umgekehrt wie in ruhigen Passagen.

Es gibt unfassbar viel zu lernen aber es ist mMn eines der schönsten Instrumente die man Spielen kann.
 

Kyrill

Held vom Erdbeerfeld
#8
Ich vergass zu erwähnen das ich im übrigen noch spiele. Zwar nicht mehr so aktiv aber ich suche mir Musikstücke heraus die mich bewegt hatten (vorallem Videospiel-Versionen) die ich noch realistisch lernen kann und -wichtig- auch Freude daran hab.

Spiele selber auf einem E-Piano mit massiven Tasten und Widerstand. War damals (vor über 10 Jahre) sehr teuer. Bekommt man heute sehr günstig unter 1000 Euro. Spiele noch auf dem gleichen Piano mit dem ich damals angefangen habe den Flohwalzer zu lernen. :ugly:
Eine Casio Privia mit Pedalerie.

Ein Musikstück das ich definitiv dieses Jahr noch fertig lernen möchte ist SOMNUS aus FINAL FANTASY XV:


Den Anfang hab ich bereits drauf aber hier gibt es etliche Passagen an der man gefühlt 2 KM umgreifen muss innerhalb kürzester Zeit. Da bin ich zu eingerostet. :D
 

crack-king

Administrator
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#9
Final Fantasy ist da sowieso immer ne gute Anlaufstelle, wenn es um Piano-Stücke geht. Ich selber kann kein Klavier spielen bis auf ein bisschen einfaches Geklimper, aber ein Kollege war echt gut und der hat sich damals die ganzen Final Fantasy Notenbücher aus Japan geholt und dann so Sachen wie To Zanarkand spielen können, was IMHO ziemlich geil auf dem Klavier ist.

 

NBK

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#10
Ach ich würd auch gern Klavierspielen können... Hab mir vor nem Jahr ein Clavinova zugelegt und mich mit n paar Selbstlern-Büchern befasst, aber ohne Unterricht läuft das glaub ich nicht. Mangels Zeit hab ichs jetzt vorerst wieder sein lassen.
 

Leggi

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#12
Ich habe vor jetzt knapp 3,5 Jahren, im zarten Alter von 24, angefangen Klavierstunden zu nehmen. Ich bin immer noch dabei, und obwohl mir oft die Zeit und / oder die Motivation zum Üben fehlt, macht es trotzdem immer wieder Spaß.

Es ist wirklich unglaublich befriedigend, wenn man schon nach ein paar Monaten simple Stücke spielen kann, die einen wirklich erfüllen. allerdings gibt es beim Klavier einige Unterschiede zu anderen Instrumenten - ich kann das aus eigener Erfahrung mit dem Gitarrenspielen vergleichen. Die Gitarre kann man sich nehmen, nebenbei was auf netflix oder twitch gucken, und, wie lucifer schon erwähnt hat, rumnudeln. Sei es Tonleitern, Akkordfolgen oder irgendwelche Techniken, die man gerade übt. Das geht beim Klavier nicht so einfach, man muss sich hinsetzen und 100% der Aufmerksamkeit der Klaviatur schenken. Auch kann man auf der Gitarre sehr leicht improvisieren, wenn man ein paar einfache Muster auf dem Griffbrett verinnerlicht hat, während man auf dem Klavier Monate brauchen wird, um überhaupt erst mal eine vernünftige Spieltechnik zu etablieren. Klavier lernt man also eher in Zeitlupe - man braucht eine gewisse Zeit, um eine Basis aufzubauen (Spieltechnik, Notenlesen, Fingersätze), und erst dann kann man effektiv anfangen, wirklich Klavier "zu spielen".

Was ich auch sehr schnell gelernt habe: man kann unglaublich viel falsch machen, und dabei rede ich gar nicht von Körperhaltungen o.ä., sondern eher, dass man bei jedem noch so kleinen (Übungs-)stück jede Taste zigfach falsch spielen kann. Zu laut, zu leise, zu kurz, zu lang, falsch gelöst, und in einem 3 Minuten langen stück eröffnen sich so ganz schnell tausende Möglichkeiten, irgendwas "falsch" zu spielen. Und glaub mir, dein Lehrer wird dir das eintrichtern, bis es klappt. Ich habe z.B. nach fast 4 Jahren immer noch Probleme damit, Dynamik in die Stücke einzubauen, also die verschiedenen Teile eines Stückes unterschiedlich laut zu spielen.

Das klingt vielleicht auf den ersten Blick abschreckend, aber glaub mir, wenn man dann nach ein paar Tagen üben plötzlich eine Sektion langsam zusammengeflickt hat, und diese dann flüssig spielen kann, obwohl man vor ein paar Tagen noch überhaupt nichts gebacken gekriegt hat, ist das unglaublich befriedigend, fast wie ein Rätsel, das sich über Tage zieht und das man dann endlich geknackt hat.

Ich habe inzwischen ein echtes Klavier von Yamaha, mit Transacousticfunktion, das heißt ich kann das Klavier per Pedal "muten" und mich dann per Kopfhörer berieseln lassen, ohne dass irgendwer was hört. Bei meinem Lehrer habe ich sehr viel Glück gehabt, ich habe eine Probestunde genommen und mich sofort wohl gefühlt. Wenn du dieses Gefühl nicht bei deinem ersten Lehrer hast, dann probier's weiter mit anderen. Wenn du Kaufberatung zum Thema Klavier / Digitalpiano brauchst, kannst du dich auch gern melden. Da habe ich in den letzten Jahren sehr viel Erfahrung gesammelt, auf dem Weg zu meinem Klavier. :)
 

Kyrill

Held vom Erdbeerfeld
#14
@crack-king
To Zarnakand ist ein Piano Klassiker wenn es um Klavierstücke geht, absolut. Ein Kumpel von mir spielte das auf der Gitarre. Hat mich umgehauen.

Die Notenbücher sind hammer. Wie lucifer sagte sind Quellen aus dem Internet am schnellsten aber gerade in Fällen wie FF-Notenbücher wäre ein Lehrer optimal. Kann sehr komplex werden und da kann man schon schnell den Überblick verlieren.

@Leggi
Nice!! Du hast es auf den Punkt gebracht. Sehr schön geschrieben.
Mein E-Piano hat auch eine Kopfhörer Funktion. Sehr praktisch. Glückwunsch zum Klavier. :)

Hatte damals das Privileg eine japanische Meisterpianistin als Lehrerin zu haben. (= €€€) Sagen wir es mal so:
Sie hatte SEHR viel Gedult mit mir! :lol:
Mein Ziel war es so gut zu werden, dass Sie mit mir die Final Fantasy Lieder spielen würde....
Um es kurz zu machen was daraus wurde: Zeit und Geld rannten aus

Bereue keine Minute die ich dort verbracht hatte. So ein Input wie Ausführung, Technik und Reflektion was man falsch macht ist unersätzlich.

@Lexgen
Sehr gerne! Bin gespannt wie es weitergeht bei dir.
 

Kyrill

Held vom Erdbeerfeld
#17
Mozart lass ich mal außen vor... der ist sowieso dabei. ;)

Einer meiner absoluten Favoriten sind u.a. Tchaikovsky (zich Werke von Ihm wie der Großteil aus Der Nussknacker)



Allgemein "fließen" seine Werke wie Wasser und tragen einen einfach in eine andere Welt. Schaffen wenige so wie er mMn.

...natürich Debussy mit diesem wundervollen Stück (verdammt nochmal 7 Jahre in Tibet zb :cry: )


sowie Beethovens An die Freude:

 
#19
Leute, es geht weiter! :::D

Will mir nun ein Keyboard kaufen, um einen Einstieg zu haben - vor allem wenig verlustreichen Einstieg zu haben, falls bei mir schnell das Desinteresse und die Ermüdung einkehren sollten. Klavierspielen will ich mir zunächst selbst beibringen, ohne Kurs also, der seinerzeit von der VHS abgesagt wurde.

Jetzt meine Frage, insbesondere an die Experten @Kyrill, @laughing lucifer und @Leggi gerichtet:

Reicht für den Anfang, so die ersten zwei, drei Jahre, ein Keyboard mit 76 Tasten aus? Mir fehlen dann zwar 12 Tasten, viele Leute sagen aber, dass diese für gewöhnlich sowieso kaum benutzt werden. Kann ich mit 76 Tasten klassische Werke von Bach, Mozart und Beethoven spielen?

PS: Im Auge habe ich übrigens das Yamaha Piaggero NP-32. Kann ich einfach auf meinen Esstisch legen und losspielen.
 
#20
Bin jetzt auf das Yamaha P-45 aus. Hat alle 88 Tasten und ist vor allem, das ist viel wichtiger, mit einer Graded Hammer Standard (GHS) Tastatur ausgestattet. Die Tastatur ist in den tieferen Lagen schwerer gewichtet als in den höheren Lagen. Kostet um die 500 EUR. Ist also rund 200 EUR teurer als das NP-32, hat aber einen Hammeranschlag. Kann ich auch einfach auf den Esstisch legen.
 
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