edit: freiheit bedingt krieg?! das klingt für mich erstmal unsinnig. es mag teilweise die realität abbilden aber kann ja trotzdem unsinnig sein.
aber gut, freiheit lässt sich ja auch zigfach definieren.
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Die letzte Ursache und der Hauptzweck des Zusammenlebens der Menschen in einem Staat [...]
ist sein Selbsterhaltungstrieb und sein Wunsch nach einem gesicherten Leben. Damit ist gemeint: der Wunsch, jenem elenden Zustand des Krieges aller gegen alle zu entrinnen, der [...]
unweigerlich eintritt, wenn der Mensch allein seinen Trieben folgt, d.h. wenn keine Gewalt da ist, die ihn in Zucht hält [...]". Thomas Hobbes' Menschenbild zeigt den Menschen als Wesen mit Hang zur Boshaftigkeit, der durch absolute politische Autorität, die Hobbes nach einem mythologischen Ungeheuer
Leviathan benannte, den kriegerischen Naturzustand zu entrinnen vermag. Jean-Jacques Rousseaus' Darstellung dieses rohen Zustands ist gegenteilig: Der Mensch sei in ihm frei, kooperativ und voller Glück. Hans Jonas bestreitet eine feste Natur des Menschen, er habe die Fähigkeit sowohl zum Guten als auch zum Bösen. Was die wahre Natur des Menschen auch sein mag, sei hier nicht groß von Bedeutung. Eine Feststellung aber ist die Konstante, das Immerwährende des Krieges in aller Unabhängigkeit des Zivilisationsniveaus. Der Frieden bleibt ein Ideal der meisten Menschen, die Realität stützt den universellen Wunsch nach allumfassender Gewaltlosigkeit nicht.
Die Würde des Menschen besteht in seiner Freiheit. Die Freiheit, seinen Weg selbst zu wählen und sich über alle Widrigkeiten zu erheben und sich teleologisch auf die Suche zu begeben. Die Unterscheidung zum Tier liegt in der Vernunft und dem Intellekt begründet. So ist doch der Mensch nicht an Trieb und Drang gebunden, sondern kann über den Weg der Willensstärke Bedürfnisse hinten anstellen und einen Fokus auf die Langfristigkeit einer Zwecksetzung legen. So frei er auch ist, so kriegerisch verweilt sein Gemüt. Was mit Knüppeln und Steinen begann, setzt sich fort in Drohnen und Bomben, die eine Zerstörungskraft weit über den direkten Einschlag hinaus entfacht und eine Fuhre durch die Geschichte zieht. Kein anderer Organismus ist so frei wie der Mensch und kein anderer kennt die Tötung als nicht bloßes Mittel zur Nahrungsgewinnung oder zur Schaffung von Sicherheit. Das freiste Wesen ist das tödlichste.