Der offizielle "ULTRA HD PREMIUM"-Thread

crysmopompas

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#21
Leider nein. Wir konnten bereits auf Veranstaltungen der TV-Hersteller diese Problematik erkennen, d.h. die Hersteller mussten zugeben, dass die Präsentationen manipuliert werden (wie im Video beschrieben). Will heißen: Das Blu-ray-Signal wird bei Backlight 10-20% abgespielt, das UHD-HDR-Blu-ray-Signal bei 100% Backlight. Der Grund: Man geht von einem 100 Nits SDR-Master aus. Um das 100 Nits SDR-Master so darzustellen, wie es von der Quelle geliefert wird, muss man moderne TVs sehr dunkel einstellen. Die Praxisfrage lautet: Wenn man sich einen lichtstarken TV mit Farbraumerweiterung gekauft hat, hat man dann bislang alle Bildregler auf 0 zurückgedreht? Die Antwort lautet: nein. Deshalb steht man in der Praxis jetzt vor dem Problem, dass bisherige Signale die modernen TVs unterfordert haben und man durch Farbraumerweiterungen oder die Backlight-Steuerung die Signale deutlich heller und plastischer darstellen konnte, als es die Quelldaten vorgesehen haben. Die HDR-Signale steuern dagegen auch die hellsten TVs zu 100% aus, d.h. man kann nichts mehr daran ändern. Die Filmmaster werden weiterhin für komplett dunkle Räume mit sehr geringer Basishelligkeit erstellt (wie im Video beschrieben ist man schon froh, "helle" Details mit 200 Nits zu entdecken). Vergleicht man die Quelldaten, dann dürften die HDR-Signale nicht dunkler sein als die SDR-Daten, aber die TVs bzw. die Nutzer können das Bild nicht mehr hinsichtlich der Helligkeit anpassen. Projektorenbesitzer sind ebenfalls die Leidtragenden, denn mit normalen SDR-Signalen und lichtstarken Beamern konnte man problemlos Bildbreiten von 3m und mehr realisieren – mit den UHD Blu-rays hätte man im Vergleich Bildbreiten von 1,5m bei gleicher Helligkeit. D.h. selbst für die größten Kinofans mit den besten Projektoren ist die UHD HDR Blu-ray derzeit keine Option. Der Großteil der HDR-Master wurde übrigens durch Dolby erstellt, mit Zielhelligkeiten von 4000 Nits – gut möglich, dass wir mit der UHD Blu-ray Daten vorgesetzt bekommen, für die es bislang keine passenden Endgeräte gibt. Bislang lässt sich das Helligkeitsproblem nur durch eine Tonwertkorrektur mindern, aber dadruch brennen Details aus, d.h. man merkt mit 10 Bit HDR-Signalen, dass die Displays immer am Limit laufen, selbst wenn das Bild "dunkel" ist.
d.h. HDR gibt eine absolute Helligkeit vor, die das Gerät einhällt?
Das ist ja mal völlig an der Praxis vorbei gedacht, wo Leute nicht nur im komplett verdunkelten Raum sitzen.
:kopfpatsch:


Edit: Oder die aktuellen HDR TVs sind "Müll" und viel zu dunkel um HDR richtig abbilden zu können bei üblichen Raumhelligkeiten? Ich denke das ist das eigentliche Problem.


Edit:
Je dunkler die Bilder sind, desto größere Vorteile haben OLED-TVs. Der DXW904 hatte bei der HDR-Fassung von "Der Marsianer" viel größere Probleme in der Darstellung und beim LED-Local-Dimming als bei der Blu-ray-Fassung, generell sind die lichtstarken LEDs im Nachteil, wenn die Film-Master derart dunkel ausfallen. Man sitzt in einer echten Zwickmühle: Das HDR-Quellmaterial scheint nicht dunkler als das SDR-Material zu sein, aber das HDR-Signal steuert die TVs zu 100% aus, d.h. wenn das HDR-Bild sagt, der Wert soll 50 Nits sein, dann ist der Wert 50 Nits. Bei einem SDR-Material sind moderne TVs unterfordert und man kann nachträglich den Farbraum erweitern oder die Helligkeit erhöhen – wenn die Vorlage sagt 50 Nits, dann kann man dennoch auf 500 Nits hochdrehen (ohne das Bild bei Gamma etc. zu verfremden, man nutzt einfach den Backlight-Regler). Mit HDR-Quellen kann man nur noch den Signalpegel verbiegen und Details brennen aus, aber über das Backlight kann man nichts mehr erhöhen. Mit OLED dürfte das Ergebnis in Summe besser ausfallen, aber an der Problematik ändert sich nichts. Evtl. sind 4000 Nits Displays notwendig, um die HDR-Filmvorlagen korrekt abzubilden
Nein, wie im Video beschrieben kann man beim Panasonic Player zwar HDR deaktivieren oder die UHD Blu-rays mit einem Full HD TV darstellen, der kein HDR versteht, aber die Bildhelligkeit lässt sich nicht erhöhen. Einzige Lösung bisher: Signalpegel durch eine Tonwertkorrektur verbiegen, aber dadurch brennen Details aus.
Wir geben die Hoffnung nicht auf, dass die TV-Hersteller Lösungen finden werden. Die Problematik ist technisch gesehen aber extrem kompliziert. Man darf nicht vergessen, dass die bisherigen Quelldaten eine Zielhelligkeit von 100 Nits hatten und 8 Bit Signale waren. HDR Signale sind 10 Bit bei Zielhelligkeiten von z.B. 4000 Nits. D.h. bislang war es so, dass die TVs ein Vielfaches mehr leisten konnten, als es die Signale einforderten. Jetzt ist es so, dass die HDR-Signale mehr einfordern, als es die TVs leisten können. Beim DXW904 erkennt man das sehr gut: Der TV hat bei der Blu-ray-Fassung von "Der Marsianer" beim Dimming kaum Probleme, mit der UHD HDR Blu-ray erkennt man dagegen sehr gut, wie die Local-Dimming-Ansteuerung abläuft. Die Inhalteproduzenten können jede Schuld von sich weisen, denn die HDR-Quelldaten scheinen nicht dunkler als die SDR-Daten zu sein – man kann sie aber nicht mehr heller darstellen, weil die Technik am Limit läuft. D.h. man hat nur noch die Option, im komplett dunklen Raum ohne Restlicht Kinobilder in Kinohelligkeit anzuschauen – wohlgemerkt auf einem 1000 Nits Display. Dass die TV-Hersteller um Helligkeit "kämpfen", sieht man an den bisherigen Lösungsansätzen, die aber nur dafür sorgen, dass Details ausbrennen.
Sollte nicht dieses Premium Zertifikat o.ä, sicherstellen, daß die TVs hell genug... sind? :ugly:

Edit:
Das fordert das Premiumlabel:
OPTION 1: More than 1,000 nits peak brightness and less than 0.05nits black level
OPTION 2: More than 540 nits brightness and less than 0.0005 nits black level
http://www.trustedreviews.com/opinions/ultra-hd-premium
 
Zuletzt editiert:
#24
Das fordert das Premiumlabel:
OPTION 1: More than 1,000 nits peak brightness and less than 0.05nits black level
OPTION 2: More than 540 nits brightness and less than 0.0005 nits black level
Option 1 & 2 gehen nur bei OLED Panels oder Full Array LED + LCD wenn man beides gleichzeitig will.

Option 1 wäre ein helles LCD Panel und 0.05 bei ~100cd/m, sprich ein VA Panel wenn man eines der beiden im normalen Gebrauch will.

HDR kann man nur durch gutes Tonemapping vernünftig darstellen. 200cd/m in einem dunklen Raum brennt einem die Augen weg. In dem Fall müsste HDR z.B. auf 120 - 140cd/m begrenzt werden.

Die Praxisfrage lautet: Wenn man sich einen lichtstarken TV mit Farbraumerweiterung gekauft hat, hat man dann bislang alle Bildregler auf 0 zurückgedreht? Die Antwort lautet: nein.
0 oder nicht kommt auf den TV an. 100cd/m ist schon nahe am Maximum was man in einem völlig dunklen Raum nutzen sollte. Für den HDR Farbraum könnte man dann vielleicht 100 - 120cd/m nutzen. 20cd/m mehr in einem dunklen Raum wirkt mehr als nur 20% heller.
 

crysmopompas

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#25
Allerdings muss man sich auch vor Augen halten, was UHD Blu-rays im Vergleich zur normalen Blu-ray-Fassung kosten und was am Ende an Vorteilen in der Praxis übrig bleibt. Da viele Discs nur 2K Master spendiert bekommen haben, ist der Auflösungsgewinn marginal. Wenn man jetzt noch HDR abschaltet, weil es für eine Wohnzimmerumgebung nicht praktikabel ist, dann ist der zweite Vorteil weg. Dann bleibt nur noch das generell andere Master in 10 Bit Ausgangsqualität und der erweiterte Farbraum (mit bisherigen Blu-ray haben aktuelle TVs die Farbraumerweiterung nach eigener Logik durchgeführt, bei UHD Blu-rays können sie sich an die Vorlage halten).
und die normale BD kann auch kein 1080p60, wenn man denn solche Inhalte haben möchte.
 
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